Nordrhein-Westfalen: Heimisches Holz wird knapp
Das Angebot an heimischem Laubholz werde durch die Ausweisung von Wildnisschutzgebieten immer geringer. Demzufolge müssten sich Betriebe in den betroffenen Regionen andere Rohstoffquellen suchen. Bei 54 % dieser Unternehmen habe sich der Transportweg bereits heute im Schnitt um knapp 60 km, bei einigen Firmen sogar um bis zu 250 km vergrößert. Die direkte Folge sind steigende Beschaffungskosten: Laut Umfrage sehen sich mehr als die Hälfte der befragten Betriebe mit einer durchschnittlichen Kostensteigerung von knapp 4 % konfrontiert. Hinzu kommen Preissteigerungen durch den Lieferantenwechsel in Höhe von durchschnittlich 2 % sowie Qualitätseinbußen durch schwache und nicht sägefähige Sortimente.
Betriebe verlieren Wettbewerbsfähigkeit
Als „verhalten“ beschreibt Lars Schmidt, Generalsekretär beim Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland (BSHD), die Stimmung unter den nordrhein-westfälischen Mitgliedsbetrieben. Trotz der damaligen Ankündigung von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/DieGrünen), dass es durch die Wildnisgebiete zu keinen „nachhaltigen Beeinträchtigungen“ kommen werde, leide die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe bereits heute erheblich. „Dramatisch“, so Schmidt, würde die Situation, wenn durch den geplanten Nationalpark im Teutoburger Wald auf weiteren Flächen die nachhaltige Waldwirtschaft zusätzlich eingeschränkt werde. Schmidt: „Die vermeintliche Naturschutzpolitik von Minister Remmel geht eindeutig zu Lasten der heimischen Holzwirtschaft, die wertvolle Arbeitsplätze im ländlichen Raum bereitstellt, indem sie die nachhaltige Versorgung mit dem nachwachsenden und klimafreundlichen Werkstoff und Bioenergieträger Holz unnötig einschränkt.“
Auch der Vorsitzende des Waldbauernverbandes NRW, Dr. Philipp Freiherr Heereman, betrachtet die Entwicklungen in seiner Region kritisch: „Wir brauchen eine Steigerung der Holzverwendung aus heimischen Wäldern. Wildnisgebiete, Nationalparke und Waldstilllegungen passen da nicht ins Bild. Wer Klimaschutz will, muss heimisches Holz verwenden, nicht stilllegen.“
Die Deutsche Säge- und Holzindustrie ist ein Zusammenschluss zwischen dem Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V. (BSHD) und dem Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie e.V. (VDS).