Akku-Heckenschere Stihl HSA 94R
Die bisher in der Kulturpflege eingesetzten Geräte sind oft ergonomisch ungünstig. Mit dem Freischneider ist es zudem nicht ausgeschlossen, dass die zu pflegenden Pflanzen versehentlich abgemäht werden. Die NLF haben deshalb eine Akku-Heckenschere (HSA) erprobt, die üblicherweise im Gartenbau verwendet wird.
Mit dem Modell HSA 94R von Stihl fand sich ein Gerät, das über einen ausreichend kräftigen Motor verfügt, und dessen Akku der Bediener am Gürtel ragen kann. Da er sich deutlich näher an der zu pflegenden Pflanze befindet,ist die Gefahr, diese versehentlich abzuschneiden, deutlich geringer.
Tragegestell mit Galgen
Allerdings kann das etwa 4 kg schwere Gerät bei der Arbeit nicht auf dem Knie abgestützt werden. Tim Jonas Eickmann und Sören Schönhals vom NFBz kombinierten das Gerät deshalb mit dem rückentragbaren Geräteträger Elephants Trunk der Firma GTM Professional, der bei den NLF „Toollift“ heißt. Er sorgt dafür, dass 3 kg des Werkzeuggewichts über einen Federzug abgefangen und gleichmäßig über das Tragegestell auf den Körper verteilt werden. Der Akku der Heckenschere wird am Tragegestell befestigt.
Die HSA hängt nun in Arbeitshöhe vor dem Anwender, der das Gerät nur noch führen muss. Um die Heckenschere optimal am Karabiner des Toollift befestigen zu können, haben die beiden NFBz-Mitarbeiter zudem einen Aufnahmebügel konstruiert. Die Belastung für Wirbelsäule, Schultern und Arme sinkt beim Einsatz dieser Gerätelösung deutlich.

Wem das bekannt vorkommt: Für die Jungbestandspflege bietet die Firma Husqvarna mit dem Forstfreischneider 535FBX ein ähnliches rückentragbares System mit einem Galgen an – bisher aber noch nicht mit Akkuantrieb. Das Gerät hat zudem eine andere Federung.
Persöhnliche Schutzausrüstung
Zur persönlichen Schutzausrüstung gehören neben Forstsicherheitsstiefeln, signalfarbener Oberbekleidung, Handschuhen und Gesichtsschutz auch eine spezielle Hose, die den Anwender vor Quetsch- und Schnittverletzungen durch die Heckenschere schützt.
Drei Arbeitsgruppen der NLF werden das Arbeitsverfahren nun mit je vier Geräten unter verschiedenen Bedingungen erproben. Nach den ersten Versuchen loben die Anwender vor allem die im Vergleich zu herkömmlichen Kulturpflegeverfahren deutlich geringere Arbeitsschwere.
Geplant ist, die Erprobung auch auf Geräte anderer Hersteller auszuweiten. Sollte sich das Arbeitsverfahren in der anstehenden Pflegesaison bewähren, soll es im Landeswald flächendeckend zur Anwendung kommen.