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Löschaktion nach Brandstiftung im Wald (Symbolbild)
Bei einem Löscheinsatz der Feuerwehr im Wald zählt jede Sekunde. Dass Waldzufahrten nicht zugeparkt werden, ist daher besonders wichtig.

Niedersächsische Landesforsten: Brandstiftung im Osterwald

23. Juli 2022

In den vergangenen heißen Wochentagen kam es europaweit und auch in Deutschland zu mehreren Waldbränden. So auch im niedersächsischen Osterwald. Insgesamt wurden fünf Brände entdeckt – die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) gehen von Brandstiftung aus.

Am Dienstagabend entdeckte ein Waldbesucher einen Brandherd im Osterwald. Er alarmierte die Feuerwehr, sodass der Böschungsbrand rechtzeitig eingedämmt werden konnte. Dennoch verursachte der Waldbrand eine große Löschaktion.

Löschaktion mit Wärmebildkamera, Helikopter und Brandwache

Während die Feuerwehr den ersten Brand löschte, entdeckte sie bereits die zweite Rauchsäule. „Ein weiteres Feuer war entzündet und es folgten noch drei weitere, die allesamt an Wegesrand, wenige hundert Meter voneinander liegend, entfacht wurden“, erklärt Revierförster Hermann Drees, der während der Löscharbeiten vor Ort war.

Parallel suchte die Polizei mithilfe einer Wärmebildkamera aus einem Helikopter heraus nach weiteren Waldbränden. Gegen Mitternacht waren schließlich alle Brände gelöscht und es blieb eine Brandwache für den Rest der Nacht vor Ort. Künftig kontrolliere das Forstpersonal der Landesforsten den Wald nun verstärkt, so die NLF. Die Polizei ermittelt in diesem Brandfall mit Verdacht auf Brandstiftung.

Große Waldbrandgefahr durch und für Menschen

In weiten Teilen Deutschlands waren seit dem letzten Wochenende erneut Warnungen vor Waldbränden ausgesprochen worden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) zeigte im Waldbrandgefahrenindex eine mittlere bis hohe Risikostufe an. Gerade Nadelwälder seien dann brandgefährdet, beschreibt die NLF. Trockene Bodenvegetation sei besonders leicht entzündlich.

„Jeder, der bei diesen Temperaturen ein offenes Feuer anlegt oder im Wald raucht und anschließend Zigarette wegwirft, handelt nicht nur gesetzeswidrig, sondern auch grob fahrlässig gegen Tiere und Menschen“, so Forstamtsleiter Christian Boele-Keimer. Das Problem betreffe nicht nur den Osterwald. Auch die Waldbrandzentrale in Lüneburg sei seit März dauerhaft im Einsatz. Sie überwacht rund 440.000 ha Wald im besonders gefährdeten Nordosten des Bundeslandes.

Boele-Keimer bittet Anwohnerinnen und Anwohner in Niedersachsen weiterhin: „Da ein Feuer im Wald auch schnell Auswirkungen auf die waldnahen Siedlungen haben kann, bitten wir auch unsere Waldbesuchenden um Aufmerksamkeit. Wenn Sie ein Feuer bemerken oder vermuten, melden Sie es bitte umgehend dem Notruf.“

Beobachtete Brände oder Verdachtsfälle sollten sofort telefonisch (Tel.: 112) gemeldet werden.

Quelle: NLF