Über 28 Jahre hat Onno Striowsky die Revierförsterei Augustendorf geleitet. Zum Jahreswechsel ging der 65-jährige nun in den Ruhestand. Im kleinen Kreis überreichte die Leiterin des Forstamts Ahlhorn, Regina Dörrie, im Namen der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) die Pensionierungsurkunde.
Forstamtsleiterin Dörrie: „Sie haben 1992 ein Revier übernommen, welches überwiegend durch den 1972er-Sturm und die anschließende Wiederaufforstung geprägt war. Diese wiederaufgeforsteten Wälder haben Sie über fast drei Jahrzehnte mit viel Engagement gehegt und gepflegt. So gehören die Wälder, die Sie hinterlassen zu den leistungsfähigsten im Forstamt.“
Ein Ostfriese wird Förster
Striowsky ist ein waschechter Ostfriese, der in Dornum aufwuchs und in der Stadt Norden sein Abitur machte. „Ich bin am Rand des vierzehn Hektar großen Schlossparks aufgewachsen. Das war für mich als kleiner Steppke schon ein riesiges Waldgebiet“, so Striowsky, der hier die Wurzeln zu seiner Passion für den Wald liegen sieht. Auf zwei Jahre Bundeswehr folgten Studium und Vorbereitungsdienst. Nach seinem Studium der Forstwirtschaft an der damals neugegründeten Fachhochschule in Göttingen hat Striowsky zunächst fünf Jahre im Forstamt Bederkesa im Elbe-Weser-Dreieck das dortige Forstamtsbüro geleitet. Dann zog es den gebürtigen Dornumer wieder nach Weser-Ems, wo er fünf Jahre als forstlicher Sachbearbeiter in der Bezirksregierung Oldenburg tätig war. „Damals waren die Bezirke deutlich kleiner, es gab das Forstamt Cloppenburg mit fünf Revieren“, erinnerte sich Striowsky, „das Forstamt ist aufgelöst und die Wälder werden jetzt von zwei Revierförstern betreut – so ändern sich die Zeiten.“
Sechster Förster im Revier
Die Augustendorfer Wälder entstanden ab 1880 aus der großflächigen Aufforstung devastierter Heide-, Ödland- und Dünenflächen. 1906 wurde mit dem Bau des Forstgehöftes der erste Förster eingesetzt. Onno Striowsky ist der sechste Revierförster auf der Stelle und mit ihm endet auch die Geschichte des Dienstgehöftes, das er vor einigen Jahren erwerben konnte. Das rund 2.200 ha große Waldrevier ist annähernd zweieinhalb Mal so groß wie 1992. Bis 1972 dominierten Kiefernwälder aus der Wiederbewaldungsphase. Nach dem Sturm „Quimburga“ im November 1972, der besonders in den Cloppenburger Wäldern wütete, änderte sich die Baumartenzusammensetzung zum ersten Mal. So dominiert die Kiefer heute nur noch mit 37 % in den Wäldern, gefolgt von 22 % Douglasien. Laubbäume sind bislang lediglich mit einem Viertel vertreten. Das soll sich künftig nach den Vorgaben der Landesforsten für eine ökologische Waldentwicklung ändern.