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Baumsprengung
Zuerst wird ein Loch in den Stamm gebohrt, dann kommt der Sprengstoff rein, der aussieht wie rosa Knetmasse
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Nicht der große Knaller: Baumsprengung durch die Bundeswehr

28. Oktober 2019

Anfang September ging eine Baumsprengaktion in Thüringen durch die Presse. Thüringen-Forst hatte die Bundeswehr zu Hilfe gerufen, weil einige abgängige Buchen im Steilhang eine Landesstraße gefährdeten. Sogar die seilgestützte Fällung erschien zu gefährlich. Erst nach genauer Prüfung, dass kein ziviles Unternehmen dafür zur Verfügung stand, durfte die Truppe die Aufgabe übernehmen. Grundsätzlich scheint das Unterfangen gar nicht so kompliziert: Der Baum wird an der Seite angebohrt, in die er fallen soll. Danach schiebt der Sprengmeister eine kleine Menge von 80 bis 100 g Nitropenta-Sprengstoff, der aussieht wie rosa Knetmasse, in das Bohrloch. Gezündet wird ganz klassisch mittels Leitfeuerzündung, oder auf Deutsch: einer Zündschnur. Leider verliefen mehrere Sprengungen nicht wie geplant, weil die Kraft der Explosion in irgendwelche Hohlräume entwich und die Stämme nicht umfielen. So musste der Sprengmeister am Fuße der instabilen und zusätzlich angesprengten Bäume zum Teil mehrfach nacharbeiten. Erst am Nachmittag lagen alle 25 Bäume. Als Regelverfahren für die Verkehrssicherung bei der abgängigen Buche wird sich das Verfahren demnach kaum etablieren.

H. Höllerl