Die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in der Schweiz hat ein neues Merkblatt veröffentlich. In diesem werden die natürlichen Feinde – sogenannte Antagonisten – von Borkenkäfern beschrieben.
Borkenkäfer machen immer wieder von sich reden, wenn sie eine Massenvermehrung durchlaufen und Bäume in großem Ausmaß zum Absterben bringen – so wie in den letzten Jahren großflächig geschehen. Borkenkäfer können sich jedoch nicht völlig ungehindert vermehren, denn auch sie werden von etwa 300 verschiedenen Arten natürlicher Feinde, vor allem von räuberischen Käfern und parasitischen Wespen, in Schach gehalten. Die meisten leben – wie ihre Beute – unauffällig unter der Rinde und regulieren dort die Käferpopulationen.
Borkenkäfer und ihre Rolle im Ökosystem Wald
Von den 112 in der Schweiz und den gegen 300 in Europa vorkommenden Borkenkäferarten befällt nur etwa ein gutes Dutzend in größerem Ausmaß lebende Bäume. Da diese Arten ökonomische Verluste verursachen können, werden sie als Schädlinge eingestuft. Borkenkäfer spielen aber eine wichtige ökologische Rolle beim Abbau von frischem Totholz oder bei der Gestaltung ganzer Lebensräume und sind daher wichtige Komponenten in der langfristigen, natürlichen Dynamik vor allem von Nadelwäldern. Wegen der wirtschaftlichen Bedeutung der schädlichen Arten wurden umfangreiche Untersuchungen zu ihren natürlichen Regulationsfaktoren durchgeführt, insbesondere zur Bedeutung von Spechten, räuberischen Käfern und Fliegen sowie von parasitischen Wespen. Die wichtigsten Räuber, Parasiten und Pathogene (also die natürlichen Feinde) werden in dem Merkblatt vorgestellt und ihre Wirkung wird besprochen.
Das WSL-Merkblatt „Natürliche Feinde von Borkenkäfern“ steht zum Download bereit.