In dem Bericht des Landesforstbetriebs wurden Daten über die durch Wild entstandenen Schäden an Waldbäumen zusammengetragen. Seit der Novellierung des Landeswaldgesetzes 2021 seien die Forstbehörden mit dem wertungsfreien Monitoring beauftragt. Nun soll dies im jährlichen Turnus wiederholt werden.
Wildschaden ist nicht gleich Wildschaden
Die Aufnahmen fanden im Frühjahr 2022 statt. Dabei wurde der Einfluss von Wildarten an 4.700 Probepunkten untersucht. Die Erkenntnis: Die Triebe junger Laubbäume waren häufiger verbissen als die von jungen Nadelgehölzen. Rund 22 % junger Bäume unter 2 Meter Höhe zeigten diese Schäden. Nadelbäume hingegen seien öfter von der Schäle durch Wild betroffen als Laubbäume.
Im Bericht wird darauf hingewiesen, dass ein Wildschaden nicht immer ein tatsächlicher Schaden sein muss. Der Begriff der Wildwirkung sei daher bewusst gewählt und stelle nur das das Verhältnis von Wild zu seinem Lebensraum dar, so die Landesforstanstalt. Die Frage, ob die Auswirkungen des Wildes auf den Wald auch Schäden darstellen, sei nicht Teil des Monitorings und müsse anhand der Ziele der Gesellschaft, bzw. der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bewertet werden. Mit dem Begriff Wildwirkung wolle man sensibilisieren – was Wald und Wild zugute kommen soll.
Von der Momentaufnahme zum Wald-Wild-Management
Mit dem übergreifenden Monitoring sei der erste Schritt in Richtung objektive Datenerhebung zur Wirkung von Wild im Wald gemacht, heißt es in dem Bericht weiter. Der Landesforstbetrieb rechnet jedoch mit natürlichen Schwankungen der Ergebnisse von Jahr zu Jahr. Das Monitoring sei damit aktuell nur eine Momentaufnahme.
Langfristig wolle man die Situation im Wald mithilfe von Zeitreihen jedoch genauer ermitteln. Die Hegegemeinschaften sollen die Daten dann weiter auswerten. Im Anschluss wolle man ein datenbasiertes Wald-Wild-Management ableiten.
In ihrem Bericht weist die Landesforstanstalt auch darauf hin, dass zum Wildwirkungsmonitoring auch eine datenbasierte Kommunikation zwischen allen Beteiligten gehöre. Der vollständige Bericht zum Wildwirkungsmonitoring ist auf der Webseite der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern zu finden.
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