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Das Wiederbewaldungskonzept empfiehlt die Kombination von geeigneter Naturverjüngung und ergänzender Pflanzung.
Das Wiederbewaldungskonzept empfiehlt die Kombination von geeigneter Naturverjüngung und ergänzender Pflanzung.

Neues Wiederbewaldungskonzept in Nordrhein-Westfalen

08. September 2021

Ein neues Konzept und neue digitale Karten unterstützen die Wiederbewaldung der großen Kalamitätsflächen in Nordrhein-Westfalen. Die Empfehlungen zielen darauf ab, die Stabilität und Widerstandskraft der Wälder im Klimawandel zu erhöhen. In ihrem Beitrag in AFZ-DerWald 17 2021 stellen die Autoren um Heiner Heile das neue Konzept vor.

Das neue Wiederbewaldungskonzept für Nordrhein-Westfalen ist fachlich breit ausgerichtet, umfasst vielfältige Auswahlmöglichkeiten und richtet sich an alle Waldeigentumsarten. Es basiert auf dem Waldbaukonzept NRW und vertieft bzw. ergänzt dieses im Bereich der Bestandesbegründung auf großen Freiflächen. Bei der Erstellung des Konzepts sind die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und die für Nordrhein-Westfalen verfügbaren Daten miteingeflossen. Eine Informationsgrundlage für die Wiederbewaldung stellt die Erfassung der Kalamitätsfläche dar. Dies erfolgt sowohl über fortlaufende Erhebungen in den Regionalforstämtern des Landesbetriebs Wald und Holz NRW als auch über die periodische Auswertung von Sentinel-2-Satellitendaten des Copernicus-Programms der Europäischen Weltraumorganisation. Zielsetzung des Konzepts ist es, neue Wälder zu begründen, die im Klimawandel vital, stabil, leistungsfähig und resilient sind. Diese strukturierten Mischwälder sollen damit auch zukünftig die vielfältigen Waldfunktionen erfüllen können.

Das Konzept beinhaltet Grundsätze für die Wiederbewaldung. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Begründung standortsgerechter Mischbestände aus überwiegend heimischen Baumarten unter Berücksichtigung der sinnvollen Kombination von geeigneter Naturverjüngung und gezielter Pflanzung weiterer gewünschter Baumarten.

Weiterhin werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Wiederbewaldung dargestellt. Dies betrifft in erster Linie die forstrechtliche Verpflichtung zur Wiederaufforstung und naturschutzrechtliche Erfordernisse in und außerhalb von Schutzgebieten.

Den zentralen Teil des Wiederbewaldungskonzepts stellen die Empfehlungen zur Bestandesbegründung dar. Diese umfassen Hinweise zu einer eventuell erforderlichen Flächenvorbereitung, zu den Verjüngungsformen Naturverjüngung, Pflanzung und Saat sowie zu geeigneten Baumarten und Herkünften. Bezüglich der Baumarten werden in erster Linie heimische und ausgewählte – wissenschaftlich besonders abgesicherte – eingeführte Baumarten empfohlen.

Die Anwendung des Konzepts wird durch digitale Karten zur Eignung von Baumarten und Mischbeständen im Klimawandel unterstützt. Die digitalen Karten stehen auf dem Internetportal waldinfo.NRW frei zur Verfügung.

Download- und Bestellmöglichkeit der Broschüre zum neuen Wiederbewaldungskonzept sowie weitere Informationen finden Sie unter www.waldinfo.nrw.de, www.wald-und-holz.nrw.de und www.umwelt.nrw.de.

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der digitalen Ausgabe von AFZ-DerWald.