Neues Millionensägewerk soll 2020 starten

23. Dezember 2018

„Wir bauen schon“, heißt es derzeit aus dem Umfeld von Labe Wood, Štětí/CZ. Besser bekannt ist das Unternehmen aufgrund der beteiligten Betriebe. Allen voran die Eco-Invest, Prag, Holzindustrie Maresch und der Papierriese Mondi. Ein Bericht von Gerd Ebner auf holzkurier.com.

Gebaut wird ein Millionensägewerk, das sich technologisch an dem orientiert, was die Holzindustrie Maresch in Retz praktiziert. Die Spanerprofilierlinie liefert daher Linck, Oberkirch/D, die Sortierung und Mechanisierung kommen von der Maschinenfabrik Springer, Friesach. Alle Aufträge dieser Hauptlieferanten sind unterschrieben und werden im kommenden Jahr erfüllt. Entsprechend dem Fortschritt der Bauarbeiten hofft man, 2020 starten zu können. Die karge Mitteilung der Aktiengesellschaft Mondi: „Die kommerzielle Produktion wird für die zweite Hälfte des Jahres 2020 erwartet.“ Den Rundholzeinkauf erfolgt über Wood-Paper. Versorgen will man sich innerhalb Tschechiens. Sämtliches Sägerestholz wird von Mondi verwertet, das Schnittholz vermarktet Labe Wood selbst – mit entsprechender Unterstützung der Holzindustrie Maresch.

Labe Wood im Vollbetrieb 1 Mio. Fm Nadelholz

Labe Wood wird am Standort von Mondi Štětí 100 Mio. € (2.577 Mrd. CZK) investieren. Laut tschechischen Medien kann Labe Wood bis zu 18,9 % der Kosten als Investitionsanreiz-Förderung in Anspruch nehmen. Das wären maximal 19 Mio. €. Im Vollbetrieb wird Labe Wood auf einen Jahresumsatz von 150 bis 200 Mio. € kommen. 160 Mitarbeiter sollen beschäftigt werden.

Labe Wood-Vorstandsvorsitzender ist Herbert Schlögl, Eigentümer der Holzindustrie Maresch. Im Aufsichtsrat sitzen Dr. Veit Sorger, Christian Skilich, Dr. Ernst Burger und Ernst Schlögl. Der größte Aktionär bei Labe Wood ist Eco-Invest, Prag, mit 37 %. Es folgen die Holzindustrie Maresch mit 33 %, Mondi Štětí mit 25 % und Unitimber, Koper/SI, mit 5 %.

Die Eco-Invest gehört Milan Filo, einem der reichsten Slowaken. Filo wurde durch die Beteiligung an der größten slowakischen Papier- und Zellulosefabrik, der SCP Ružomberok, laut slowakischen Medien zum Milliardär. Papier ist weiterhin das Rückgrat seiner Holding. Zum Namen „Labe Wood“: Štětí liegt am Fluss Labe, tschechisch für „Elbe“.

Holzindustrie Maresch

Labe Wood ist ein zumindest seit 2012 köchelndes Sägewerksneubau-Projekt, das von der Holzindustrie Maresch maßgeblich vorangetrieben wurde. Lang kämpfte man um eine Baubewilligung. Zuletzt wurde eine neu eingeführte Umwidmungssteuer beklagt. Die Holzindustrie Maresch zählt zu den erfolgreichsten Sägewerksunternehmen in Europa. Am Standort Retz (Österreich) werden heuer 1,2 Mio. Fm eingeschnitten. 2019 plant man, 1,3 Mio. Fm einzuschneiden. Als eines der wenigen Großsägewerke Europas verzichtet man auf die technische Holztrocknung. Mit dieser Unternehmensstrategie ist man überaus erfolgreich. Die Jahreszahlen der Holzindustrie sind in der Branche viel diskutiert, weil sie so gut sind. Beispiele: Der Bilanzgewinn kletterte von 20 Mio. € 2013 auf zuletzt fast 29 Mio. € (+45 %, Bilanz 2016/2017). Der Umsatz stieg im selben Zeitraum von 118 Mio. € auf 133 Mio. € (+13 %), das EBITDA von 5,9 Mio. € auf knapp 10,8 Mio. € (+83 %).

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