Neue Leitlinie Wald in Sachsen-Anhalt
Ein artenreicher, naturnaher Wald, der nachhaltig bewirtschaftet wird das ist der Kerngedanke der neuen „Leitlinie Wald“, die nun vorliegt. Die Leitlinie beinhaltet die Strategie des Landes für die Waldbewirtschaftung. Sie ersetzt die erste Leitlinie des Landes aus dem Jahr 1997. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sagte am 4. Februar in Magdeburg, die Leitlinie richte sich an alle Forstleute und Waldbesitzer. Aeikens: „Dem Wald wird viel abverlangt. Er ist äußerst wichtig für den Naturschutz und die Heimat vieler Tiere und Pflanzen. Er ist Wirtschaftsraum und Erholungsort. Er ist verschiedensten Faktoren ausgesetzt: dem Klima, Nitraten, Schadinsekten. Wir müssen verantwortungsvoll mit dem Wald umgehen, und eine Grundlage dafür ist die Leitlinie.“Eine neue Leitlinie sei notwendig, weil sich seit dem Auflegen der ersten Leitlinie die Ansprüche an den Wald verändert hätten. Wir erleben eine Renaissance des Holzes, so Aeikens. In den letzten 15 Jahren wuchs die Bedeutung von Holz als Rohstoff und als Wertstoff. Wir stehen vor der schwierigen Aufgabe, die wichtige ökologische Funktion des Waldes mit seiner Rolle als Wirtschaftsfaktor zu verbinden. Erschwerend kommen die Auswirkungen des Klimawandels hinzu, der für unseren Wald Stress bedeutet. Dabei dürfen wir auch nicht vergessen, dass der Wald nicht zuletzt auch eine touristische Funktion hat. Diesen Entwicklungen musste die Leitlinie Wald angepasst werden.Um die unterschiedlichen Interessen zusammen zu führen, wurden Arbeitsgruppen mit Vertretern der Verbände (Forstwirtschaft, Holzwirtschaft, Naturschutz, Tourismus) gebildet, die sich mit Themen wie der Baumartenwahl, Nutzungsintensität, Walderschließung und Technikeinsatz und dem Waldschutz auseinandersetzten.Einige Grundsätze der Leitlinie:
- Es wird ein naturnaher und ertragreicher Waldzustand angestrebt, der in der Lage ist, sich den unterschiedlichen Klimabedingungen anzupassen.
- Schaderreger sind nur zu bekämpfen, wenn die Gefahr erheblicher Schäden besteht.
- Die derzeit anzutreffenden Schalenwild-Bestände behindern ohne Zaunschutz eine Verjüngung der für die naturnahe Waldentwicklung notwendigen Baum- und Straucharten. Zwischen Waldentwicklung und Wildbestand ist ein ausgewogenes Verhältnis herzustellen.
- Angestrebt wird der naturnahe Mischwald mit Laubwald.
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