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Das Holzkraftwerk in Rastenfeld stoppte am 10. Dezember 2020 die Energieproduktion.
Das Holzkraftwerk in Rastenfeld stoppte am 10. Dezember 2020 die Energieproduktion.
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NAWARO nimmt Kraftwerke vom Netz – Investitionen von 24 Mio. € geplant

21. Januar 2021

Anfang Dezember 2020 hat die österreichische NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH die beiden Werke Rastenfeld und Göpfritz abgestellt. Die Ökostromverträge sind ausgelaufen, bislang gibt es aus Sicht des Betriebs keine taugliche gesetzliche Nachfolgeregelung.

NAWARO-Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier: „Wenn man den Politikern trauen darf, dann ist die Abstellung vorübergehend. Es wird ja immer wieder, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene offiziell versichert, dass der Betrieb der bestehenden Holzkraftwerke gesichert wird. Was diese Aussagen tatsächlich Wert sind, wird man sehen.“

Seit 2008 erzeugt NAWARO Strom für 30.000 Haushalte aus nachwachsenden Rohstoffen und verwertet rund 20 % des anfallenden Schadholzes im Waldviertel. NAWARO hat der Forstwirtschaft seit Bestehen rund 112 Mio. € Umsatz gebracht und rund 61 Mio. € für Gewerbebetriebe in der Region ausgegeben. „Zudem haben wir an unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 25 Mio. € ausbezahlt“, so Kirchmeier. „Wir sind zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor im Waldviertel geworden.“

Schadholzabnahme eingestellt

NAWARO hat die Abnahme von Schadholz bis auf Weiteres gänzlich eingestellt. „Sobald wir wissen, wann wir die Kraftwerke wieder hochfahren können, werden wir selbstverständlich wieder als verlässlicher Partner der Forstwirtschaft am Markt aktiv sein“, stellte Kirchmeier klar.

Auch die regionalen Gewerbebetriebe dürfen laut es Aussage des Betriebs mit Aufträgen in Millionenhöhe rechnen, wenn die Kraftwerke zukunftsfit gemacht werden.

Millioneninvestitionen geplant

NAWARO plant demnach 24 Mio. € in der Region zu investieren. Die Planungen seien sehr weit gediehen, die behördlichen Genehmigungsverfahren bereits auf dem Weg. In Göpfritz soll in diesem Zusammenhang unmittelbar neben dem Kraftwerk ein Pelletwerk entstehen.

Auf den Dächern der Anlagen sind bis zu 3.000 m2 Photovoltaik geplant. Außerdem sollen ca. 10 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. In Summe würden dann rund 450 Arbeitsplätze an den NAWARO Standorten und in den Zulieferbetrieben gesichert. Niederösterreich verbraucht mehr Pellets als es produziert. Diese Lücke soll auf diesem Weg geschlossen werden.

„In der größten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten denken wir an die Zukunft. Wir investieren und schaffen Arbeit in einer der wichtigsten Zukunftsbranchen, nämlich in Erneuerbare Energien. Wir sind bereit“, betonte Kirchmeier. „Jetzt ist die Politik gefordert Ihre Versprechen einzuhalten. Wir wollen endlich in die Zukunft investieren.“

Quelle: NAWARO (PM)