Am 17. September fand im baden-württembergischen Calw-Hirsau der Naturpark-Sommertreff statt. Hier konnte das Naturpark-Team auf dem „Markt der Möglichkeiten“ Aktuelles aus dem Naturpark vorstellen.
Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk MdL sagte anlässlich des Naturpark-Sommertreffs: „Der Naturpark trägt maßgeblich zum Erhalt unserer Kultur- und Naturlandschaft bei. Hier können die Bürgerinnen und Bürger viel erfahren über die aktuelle Waldsituation, die Folgen des Klimawandels und was sie selbst dagegen tun können.“
Beim Sommertreff und den Naturpark-Märkten stehen vor allem die Produkte aus der Naturparkregion im Mittelpunkt. Hauk betonte: „Sie sind ware Sinnstifter, weil sie das Bewusstsein für die Herstellung und Wertschöpfung regionaler Produkte fördern. Sie verbinden Erzeuger und Verbraucher und motivieren letzteren, durch bewussten Konsum von Naturpark- oder regionalen Produkten zum Erhalt der Kulturlandschaft und zum Klimaschutz beizutragen.“ Beispielhaft sei das vom Land geförderte Projekt „Wilde Sau“, das regionale Akteure vom Jäger bis zum Gastronomen vernetze und Wissenswertes zu Wildschweinen und Wildschweinprodukten in die Öffentlichkeit bringe.
Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
Landschaft, Erholung, Bildung und Wertschöpfung zu erhalten und naturverträglich zu entwickeln sind die wesentlichen Leitmotive der sieben Naturparke in Baden- Württemberg, die im aktuellen Naturparkplan 2030 verankert und Teile ihrer Zukunftsstrategie sind.
Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord koordiniert sehr erfolgreich das regionenübergreifende Projekt „Blühende Naturparke“. „Es vermittelt Kommunen, Firmen, Schulen und Privatleuten, wie sie Blühflächen als Insektenlebensraum anlegen und pflegen können. Damit leisten Naturparke einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Biodiversitätsstärkungsgesetzes“, betonte Hauk. Zudem könne man mit den Bildungskonzepten der Naturpark-Kindergärten und -Schulen bereits die Jüngsten für die Natur ihrer Heimat begeistern.
Klima-Botschafter für die Menschen in der Region
Die Folgen des Klimawandels wirken sich auf Land- und Forstwirtschaft unmittelbar aus. Gerade Kleinbauern im ländlichen Raum gilt es zu unterstützen, beispielsweise beim Aufbau einer betrieblichen Risikovorsorge. Die Wälder haben in den letzten drei Jahren durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer zum Teil schweren Schaden genommen. Sie müssen jetzt wiederbewaldet sowie in klimastabile Mischwälder umgebaut werden. „Wir wollen den Wald erhalten, weil er für uns Menschen überlebenswichtig ist“, betonte Hauk. Er schütze das Klima, ist Rückzugsort für Pflanzen und Tiere, hier können wir entspannen und ernten nachhaltig Holz, für eine CO2-neutrale Zukunft.
Minister Hauk: „Nur wenn wir den Wald aktiv bewirtschaften, können wir ihn an das sich rasch ändernde Klima anpassen. Das trägt zur Erhaltung des Landschaftsbildes bei, das Baden-Württemberg prägt und Touristen in aller Welt schätzen und kennenlernen wollen.“ Deshalb sensibilisiere der Naturpark für klimaneutrales Handeln und werde in diesem Herbst erstmals Klima-Botschafter ausbilden, um dieses abstrakte Thema den Menschen in der Region nahezubringen. „Jeder kann durch sein Handeln und einem bewussteren Konsum regionaler Produkte dazu beitragen, die Schönheit unserer Kultur- und Naturlandschaft zu erhalten“, unterstrich Hauk.
Weitere Informationen
Es gibt sieben Naturparke in Baden-Württemberg die insgesamt rund ein Drittel (36 %) der Landesfläche einnehmen. Mit 420.000 ha Fläche ist der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord der größte der sieben Naturparke in Baden-Württemberg sowie der größte von aktuell 104 Naturparken Deutschlands. Die Gebietskulisse erstreckt sich von Karlsruhe und Pforzheim im Norden bis nach Ettenheim und Dunningen im Süden. Sie bietet 800.000 Menschen eine Heimat.
Hauptziel des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord war und ist es, die Region nachhaltig zu stärken. Er will Natur erlebbar machen, touristische Impulse setzen und die Kulturlandschaft bewahren. Seine Arbeit gliedert sich in drei Hauptbereiche: nachhaltiger Tourismus, Naturschutz und Umweltbildung sowie Regionalentwicklung und Regionalvermarktung. Als weiterer Schwerpunkt wird das Thema Klima/Klimaschutz hinzukommen.
Coronabedingt konnten die üblichen Naturpark-Märkte seit 2020 nicht stattfinden. Daher wurde nun alternativ ein Sommertreff angeboten.
Der Wilde Sau Food-Truck und Naturpark-Wirt Hansjörg Villgratter vom Kurhaus Bad Liebenzell versorgten die Gäste mit regionalen Versucherle und Schwarzwild-Spezialitäten.
Weitere Informationen zum Projekt „Wilde Sau“ finden Sie hier.
Weitere Informationen zu den Naturparken im Land finden Sie hier.