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Schnittgut und Äste vom letzten Sturm in Gärten
Totholzhaufen können ein dienliches Element in Gärten sein und reduzieren die Menge an Reisig für die Entsorgung.

Nach Sturm und Baumschnitt: Wohin mit dem Schnittgut?

26. Februar 2022

Schnittgut von Bäumen und vom Sturm heruntergewehte Äste füllen zurzeit die Gärten und Biotonnen. Nicht alles davon muss allerdings entsorgt werden – lässt sich mit den Resten, die nicht in die Tonne passen, noch etwas anstellen?

Bevor es Frühling wird und die Bäume wieder Saft ziehen, stehen Forstleute beruflich und privat am Ende der Baumschnitt-Saison. Die Reisigberge richtig zu entsorgen ist das eine, aber können die „Abfälle“ auch noch einen Sinn im Garten erfüllen?

Schnittgut im eigenen Garten nutzen

Wer das Schnittgut nicht am Abend in den Kamin legt, kann es als Biomasse, aber auch als Versteckmöglichkeiten für Tiere auf dem eigenen Grundstück belassen. Das Totholz lockt zum Beispiel Insekten, Spinnen, Vögel, Fledermäuse und Igel an.

„Solche Totholzhaufen schaffen Lebensräume, Winterquartiere und sogar Kinderstuben. Sie werden von Marienkäfern und Ohrwürmern besiedelt, dienen als Unterschlupf für Igel, sind Nährstoffgrundlage für Pilze und dienen bei ausreichender Größe sogar als Nistplatz, etwa für Zaunkönig und Rotkehlchen“, sagt Anke Heidemüller vom NABU Baden-Württemberg.

Aufbau einer Benjeshecke

Nabu-Tipp: Benjeshecken errichten

Eine Benjeshecke ist eine Mauer aus Zweigen und Reisig. Für ihre Errichtung werden mehrere rund 10 cm dicke Äste parallel in den Boden gebracht. Dazwischen können Totholz, Reisig und andere Gartenreste in Form einer Hecke aufgeschichtet werden. Diese Hecken dienen beispielsweise auch dem Sichtschutz. Rankpflanzen können außerdem daran hochwachsen.

Kraut und Rüben-Tipp: Stauden stützen

Auch Stauden lassen sich mit kräftigeren Zweige, wie sie vielerorts kürzlich durch die Stürme zu Boden gekommen sind, abstützen. Je nach Beweglichkeit des Holzes können sie zu Bögen geformt werden. Gerade Haselnusssträucher haben besonders elastische Äste, die sich dafür gut eignen.

Beete mit Hackschnitzeln und Mulch befüllen

Wenn die Möglichkeit besteht, die Zweige zu häckseln oder kleinzuschneiden, kann das Material auch in den Beeten ausgebracht werden. Das dient Insekten als Unterschlupf und mittel- bis langfristig als Kompost und Nähstofflieferant für Boden und Pflanzen. Auch Wege lassen sich damit auslegen. Dafür eigenen sich generell alle heimischen Gehölze.

Bei Interesse finden Sie bei unseren Kollegen und Kolleginnen von Kraut und Rüben weitere Tipps zum Verwenden von Schnittgut!

Quelle: Kraut und Rüben, Nabu BW