Am 9. Januar 2018 besuchte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck den Waldeigentümer Albrecht Fürst zu Oettingen-Spielberg in Oettingen. Der Grund: Das Waldkunde-Institut Eberswalde untersuchte die Artenvielfalt im Wald des Fürsten. Nun wurden die Forschungsergebnisse vorgestellt.
Das Waldkunde-Institut Eberswalde untersuchte im Auftrag die Pflanzenarten- und Strukturvielfalt des Fürst Oettingen-Spielberg´schen Waldbesitzes in Bayern und Brandenburg. Auf der Grundlage von über 200 Probeflächen, die im zeitlichen Abstand von 25 Jahren vegetationsökologisch analysiert wurden, steht nun fest, dass die im Oettinger Wald praktizierte multifunktional nachhaltige Forstwirtschaft keinen Verlust an Pflanzenarten- und Strukturvielfalt bewirkte.
Artenvielfalt durch gute fachliche Praxis
Hingegen konnte durch die gute fachliche Praxis die gesamte genetische Vielfalt des nacheiszeitlichen Waldentwicklungsprozesses bewahrt werden. Bislang ging keine obligate Waldart verloren. Sogar die durchschnittliche Pflanzenartenzahl auf den Probeflächen wurde um über 30 % von 22 auf 29 erhöht. Darüber hinaus weist der Oettinger Wirtschaftswald im Vergleich zu den potenziellen natürlichen Waldvegetationsentwicklungen eine um den Faktor 2,7 erhöhte Anzahl von Ökosystemtypen und somit eine signifikant größere Strukturvielfalt auf, die wiederum die Voraussetzung für das zahlreichere Vorkommen von Sekundärproduzenten sowie Klein- und Großtieren der Landschaft ist.
Auf Einladung des Waldeigentümers, Albrecht Fürst zu Oettingen-Spielberg, weilte der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), Georg Schirmbeck, am 9. Januar 2018 in Oettingen und bekam die Forschungsergebnisse vorgestellt. Der DFWR-Präsident skizzierte die aktuelle Initiative des DFWR. Der wissenschaftliche Kenntnisstand über die Wirkung ordnungsgemäßer Forstwirtschaft auf die Biodiversität des Waldes wird aufbereitet und in den politischen sowie den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht. Hierfür vereinbarten beide Gesprächspartner ihre gegenseitige Unterstützung.