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Torfmoose in der Nahaufnahme
Ein intaktes Moor besteht vor allem aus einem Torfköper aus Torfmoosen (Sphagnum)
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Moorschutzprojekt dient dem Wald im Klimawandel

05. März 2023
Über das „Waldnaturschutzprojekt des Monats“ stellt Wald und Holz NRW monatlich Waldnaturschutzprojekte im Rahmen ihrer Kampagne „Da staunste, was!“ vor und ehrt sie damit. Im Februar beleuchtet der Landesforstbetrieb den Lebensraum Moor, seine Pflege und Entwicklung.

Das Venner Moor wird vom Regionalforstamt Münsterland und dem Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld betreut. Es ist von Wald umgeben und wird heute auf 150 ha Fläche wiedervernässt. Eine weitere Aufgabe bei der Moorpflege: Die Grenze zum Wald wahren und aufkommende Birken- und Kieferverjüngung zurückschneiden. So weicht der Wald - er profitiert jedoch auch im Klimawandel.

Moor und Wald eng verbunden, aber auch Konkurrenten

Bereits in den 1970er-Jahren begann das Forstamt, angelegte Entwässerungsgräben wieder zu verschließen. Heute wird das Ziel weiterverfolgt, denn Pollenanalysen haben gezeigt, dass in dem Forstort bereits vor 6.000 Jahren Torfmoose wuchsen und ein Hochmoor entstehen ließen. Das heutige Moor sei zwar kleiner, soll aber als Lebensraum und Kohlenstoffspeicher revitalisiert werden. Neben der Wiedervernässung muss aufkommende Verjüngung aus den angrenzenden Wäldern von der offenen Fläche entfernt werden.

„Nach der Entfernung der jungen Birken und Kiefern hoffen wir, dass sich wieder eine möglichst vitale Torfmoosdecke entwickelt. Das Moor und der Wald sind hier eng miteinander verbunden. Wenn das Moor weiterwächst, könnte sich der Wald etwas verkleinern. Aber insgesamt wächst damit die Artenvielfalt und der Kohlenstoffspeicher in diesem Gebiet. Und vor dem Hintergrund des aktuellen Klimawandels profitiert auch der Wald davon, dass mehr Wasser in der Fläche gehalten wird“, sagt Michael Elmer, Leiter Team Waldnaturschutz bei Wald und Holz NRW.

Feuchtbiotope sind Lebensraum für seltene Arten

Das Venner Moor sei durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie besonders geschützt. U. a. finden seltene Libellenarten, die Krick-Ente und die Kreuzotter dort ein Zuhause. Die Zusammenarbeit an diesem Schutzprojekt habe auch für die Angestellten des Landesforstbetriebs und des Naturschutzzentrums einen Mehrwert und sei sehr lehrreich: „Das gemeinsame Ziel des Schutzes dieser vielfältigen Lebensräume und ihrem Beitrag zum Klimaschutz stärkt die Kooperation untereinander,“ sagt Simone Eckermann, Leiterin des Landeseigenen Forstbetriebes im Regionalforstamt Münsterland.

Das Venner Moor ist ein vielfältiger Lebensraum, wichtig für den Klimaschutz und eng mit dem Wald verbunden.
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Mit Material von Wald und Holz NRW