
Aber was sind eigentlich Miniwälder?

Ursprünglich kommt das Aufforstungskonzept der „Tiny Forests“ aus Japan. Entwickelt hat es der Pflanzenbiologe Akira Miyawaki. Ein Tiny Forest ist ein Miniaturwald, der auf einer kleinen Fläche ab 100 m² dicht mit standortgerechten Baum- und Straucharten bepflanzt wird. Die hohe Pflanzendichte sorgt dabei für ein konkurrenzbedingt beschleunigtes Höhenwachstum. So lässt sich in vergleichsweise kurzer Zeit ein kleines Ökosystem erschaffen.
Welche Vorteile bringt ein solcher Miniwald?
Laut Mitteilung der TU Berlin bringen diese Miniwälder vielfältige Vorteile mit sich. Demnach verbessern Tiny Forests das Mikroklima, da sie einen kühlenden Effekt auf ihre Umgebung haben. Die Bäume filtern dabei nicht nur Schadstoffe aus der Luft, sondern speichern durch ihr schnelles Wachstum auch in kürzester Zeit CO2. Der durch die Wurzeln gelockerte Boden nimmt zudem leicht Regenwasser auf und speichert es. Ein weiterer Vorteil: Die durch die Pflanzen aufgelockerte Erde kann bei Starkregen viel Wasser aufnehmen. Zudem benötigen Tiny Forests weniger Platz, sind kostengünstiger und brauchen weniger Pflege als andere grüne Infrastruktur, heißt es in der Mitteilung weiter.
Wo sind Miniwälder sinnvoll?
Insbesondere dort, wo andere Konzepte nicht greifen, wo es zu entsiegelnde, ungenutzte Flächen inmitten der Stadt gibt, eignen sich Tiny Forests laut Franke besonders gut. Dabei seien neben den klimatischen Vorteilen auch die psychologischen Vorteile nicht zu unterschätzen, bieten diese doch kleine Naturerfahrungsräume, um sich inmitten von Straßen und Beton mit der Natur zu verbinden. Auch für Schulen bietet sich das Konzept an, so Franke weiter. Dort gebe es oft noch ungenutzte und zu entsiegelnde Flächen. Anlage und Pflege der Tiny Forests könnte dabei im Rahmen naturpädagogischer Maßnahmen durch Schulkinder erfolgen.
Ein ausführliches Interview mit Sina Franke ist auf der Webseite der TU Berlin nachzulesen.