Am 12. März 2019 vollendet der Leiter des Landesbetriebs HessenForst, Michael Gerst, sein 60. Lebensjahr. Seit Gründung des Landesbetriebs am 1. Januar 2001 ist er verantwortlich für einen der größten mitteleuropäischen Staatswaldbetriebe und zugleich Dienstleister für kommunale und private Waldbesitzer in Hessen.
Michael Gerst stammt aus Breitenbach am Herzberg, einer Stadt inmitten ausgedehnter Wälder in dem sehr waldreichen Osthessen. Nach Abitur in Bad Hersfeld, Studium in München, Referendarzeit in der Hessischen Landesforstverwaltung u. a. im Spessart erfolgte 1986 seine Anstellung im Forstministerium in Wiesbaden als Hilfsreferent im Personal- und Organisationsreferat der Landesforstverwaltung. 1992 übernahm er die Leitung des Forstamts Wiesbaden-Chausseehaus. Seit nunmehr 18 Jahren ist er der Leiter des Landesbetriebs HessenForst.
Neue Strukturen und viele Veränderungen
Sowohl in seiner Zeit im Ministerium, wie auch als Forstamtsleiter, hatte Michael Gerst schon viele Initiativen, Impulse und Neuerungen vorangebracht im Bereich der Personal- und Mitarbeiterführung, der Organisationsverbesserung, des Qualitätsmanagement des kritischen Analyse von Abläufen, der Kunden- und Ergebnisorientierung. Dies waren wichtige Kompetenzen, die die Auswahl zum Leiter des Landesbetriebs durch Staatsminister Wilhelm Dietzel wohl begründete. Und es waren die Kompetenzen, die nötig waren die Gründungsjahre sehr erfolgreich zu meistern. Mit einer neuen Organisation war es allein nicht getan. Die prekäre Lage des Landeshaushalts zwang die Landesregierung zu gravierenden Sparmaßnahmen, was in den gegebenen Kostenstrukturen auch weitere Organisationsveränderungen und eine Personalreduzierung im Forstbereich erforderte.
In nur einem halben Jahrzehnt wurde die Zahl der Forstämter in Hessen mehr als halbiert, ein Nationalpark inkl. Nationalparkamt gegründet, das Versuchswesen mit den Ländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zusammengefasst und eine vormals dreistufige Verwaltung in einen effizienten Betrieb umgewandelt. Und im verflixten 7. Jahr 2007 traf der Sturm „Kyrill“ auf Forstämter, Reviere und eine Mitarbeiterschaft in neuen Strukturen.
Gerst hat einen enorm großen Anteil daran, dass alle diese Herausforderungen bewältigt und gemeistert wurden. Unter seiner Führung wurden die notwendigen Veränderungen zielstrebig und klar realisiert. Es gelang zudem, die Aufgaben und Ziele des Unternehmens uneingeschränkt und weitgehend reibungslos zu erfüllen. Die Zufriedenheit der Partner der Holzbranche, die Kundentreue der kommunalen und privaten Forstbetriebe, sind Ausdruck dafür, dass das „change management“ im Betrieb ohne Leistungsabfall funktionierte.
All dies zahlte sich nach Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 in den nachfolgenden Jahren aus: Mit den Ergebnissen im Staatswaldbetrieb erfüllt der Betrieb unter der Leitung von Gerst die Erwartungen des Waldeigentümers zur vollsten Zufriedenheit.
In dieser Phase entwickelte HessenForst darüber hinaus eine ambitionierte Naturschutzleitlinie. Bestehende Elemente des Prozessschutzes wurden dabei insbesondere erweitert, um flächendeckende Wirkung für die an Alt- und Totholz gebundenen Arten zu erzielen, um somit die Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung um ein wichtiges Themenfeld zu erweitern. Ebenso reibungslos setzte Gerst die politisch gewünschte Zertifizierung des hessischen Staatswald gemäß des Forest Stewardship Council um und fügte die Vorgaben widerspruchsfrei in die betrieblichen Abläufe des Unternehmens ein.
Der Landesbetrieb steht aktuell unmittelbar vor einer Pensionswelle, denn die Jahrgänge der „Babyboomer“ erreichen die Altersgrenze. Auf Initiative von Gerst gelang es in den Jahren 2013/14 zwischen der Landesregierung und dem zuständigen Hauptpersonalrat Vereinbarungen zu treffen, die eine planvolle Bewältigung dieser Situation ermöglicht. Dazu zählten Maßnahmen der Ausweitung der Tätigkeit und Verantwortung von Forstwirtschaftsmeistern, der weiteren Optimierung von Betriebsabläufen und der sehr frühzeitigen Rekrutierung von Nachwuchskräften.
Michael Gerst zeichnet eine breite Exzellenz in allen Aufgaben eines staatlichen Forstbetriebs aus. Sein Fleiß, seine Beharrlichkeit und seine Ausdauer sowie seine Belastbarkeit sind enorm.
Er hat unternehmerisches Denken und Handeln in dem Betrieb etabliert. Seine scharfe Analyse, sein Blick für das Wesentliche und sein Durchsetzungsvermögen sind weitere Stärken, die ihn zu einem Garant für erfolgreiches Forstwesen in Hessen machen.
Die Forstleute Hessens wünschen ihm zum 60. Geburtstag alles Gute, Gesundheit und weiterhin eine glückliche Hand zum Wohl der Menschen und der Wälder seiner hessischen Heimat.