Die Autoren haben für die Versuche einen Moritz Fr50 der Firma Pfanzelt Maschinenbau auf einem grundwasserbeeinflusster, wenig tragfähigen mineralischer Nassstandort im südlichen Brandenburg eingesetzt. Solche Standorte sind in Brandenburg mit rund 60.800 ha Holzbodenfläche nicht selten und sind nicht bzw. nur stark eingeschränkt befahrbar.
Kaum sichtbare Schäden
Die Versuche konnten auf dem befahrungssensiblen Standort keine besonders auffälligen Veränderungen betraf nur die organische Auflage. Der Mineralboden blieb dagegen formstabil − selbst nach mehrmaliger Belastung. Bei keiner Versuchsvariante wurde eine mittlere Bodenniveau-Änderung von über 25 mm überschritten, selbst nach zehn Überfahrten an gleicher Stelle.
Die Oberflächenverformung beim Pferdeeinsatz war punktuell (Trittsiegel) wesentlich größer, bedingt durch den höheren Kontaktflächendruck des Rückepferdes gegenüber der Forstraupe.
Auch im Boden wenig Folgen
Auch im Mineralboden waren kaum Schäden nachweisbar. Selbst eine mehrmalige Befahrung mit der Forstraupe an gleicher Stelle veränderte den Funktionszustand des oberen Mineralbodens nicht oder nur unwesentlich. Abweichende Bodeneigenschaften in den beprobten Bodenprofilen waren zufallsbedingt.
Plädoyer für Pragmatismus
Die Autoren der Studie (Dirk Knoche, Raul Köhler, Christian A. Lange und Torsten Rakel) plädieren aus diesen Gründen für einen pragmatischeren Umgang beim flächigen Einsatz von Kleintechnik.
Sie räumen einerseits ein, dass ein starres Gassensystem mit rigorosem Technikverbot außerhalb der Feinerschließung gut begründbar und weitere Versuche nötig seien. Sie fragen sich aber andererseits: „Was spricht gegen kleine Forstraupen, wenn doch die Beeinflussung des Bodens derer von Arbeitspferden gleicht, selbst auf einem so empfindlichen Nassstandort im Winter?
Den Artikel "Befahrungsversuche mit Kleinraupen" finden Sie in der Forst & Technik 5/2023 und in unserer digitalen Ausgabe.