Die Auswirkungen der extremen Witterungssituation der letzten Jahre sind dem Wald in Mecklenburg-Vorpommern vielerorts anzusehen. Im dritten Jahr in Folge fehlt es erheblich an Niederschlägen. An zahlreichen Wetterstationen im Land wurden neue Hitzerekorde verzeichnet. Der Winter 2020 war in Mecklenburg-Vorpommern der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881.
Die hohe Belastung des Waldes zeigt sich in den Ergebnissen des aktuell erschienen Waldzustandsbericht 2020. Im Rahmen der Waldzustandserhebung wird jährlich der Gesundheitszustand der Wälder ermittelt. Die Inventur erfolgt in den Sommermonaten und nach einheitlichem Verfahren in allen Bundesländern. Dabei dient der Kronenzustand bzw. die Belaubung oder Benadelung der Bäume als Weiser für deren Vitalität.
Waldzustandsbericht 2020: Gesundheitszustand der Wälder bleibt angespannt
Im Jahr 2020 zeigte sich der Gesundheitszustand der Wälder Mecklenburg-Vorpommerns weiter sichtbar angespannt. So lag der Anteil der Waldbäume mit deutlichen Schäden im Jahr 2020 mit 25,1 % im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 % niedriger, jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau, das vor 2019 letztmalig 1993 erreicht wurde. Mit 19,2 % hat sich auch der Anteil der ungeschädigten Bäume nach einem erheblichen Rückgang in 2019 nur leicht erholt (15,8 % in 2019) und liegt im langjährigen Vergleich weiter auf geringem Level.
Aktuelle Klimaprojektionen lassen für Mecklenburg-Vorpommern einen Temperaturanstieg mit trockeneren Sommern und verlängerten Vegetationszeiten erwarten. Für die Bäume bedeutet das ein weiter zunehmendes Trockenstressrisiko mit umfangreichen Auswirkungen für Wald und Forstwirtschaft.
Um den Wald Mecklenburg-Vorpommerns für die zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels zu wappnen, treiben das Land, die Landesforst MV und die Waldbesitzer die Waldmehrung sowie den Umbau und die Anpassung bestehender Wälder weiter voran. So verabschiedete die Landesregierung jüngst eine Initiative „Unser Wald in Mecklenburg-Vorpommern“, zu deren Umsetzung 20 Mio. € aus dem Landeshaushalt zur Verfügung gestellt werden.
Die detaillierten Ergebnisse können dem Waldzustandsbericht 2020 entnommen werden.