Heinrich Förster, der bisherige Geschäftsführer des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan (ZWFH), wurde zum 30. November 2021 in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist seit dem 1. Dezember 2021 Dr. Markus Schaller.
Prof. Dr. Klaus Richter, der amtierende Leiter des Zentrums, dankte Förster für sein langjähriges und erfolgreiches Engagement als Geschäftsführer: „Über 12 Jahre lang hat Heinrich Förster das Zentrum maßgeblich geprägt. Neben dem Transfer von Wissen in die Praxis lag ihm die politische Arbeit besonders am Herzen. Nicht zuletzt aufgrund seiner Arbeit nimmt unser Zentrum im Bereich der Wald- und Holzforschung im europäischen Raum eine ganz besondere Stellung ein.“
Die Geschäftsführung des ZWFH übernahm Förster 2009. Über seine Arbeit sagt der Forstdirektor selbst: „Am meisten geschätzt habe ich über all die Jahre die Kontakte zu allen Ebenen der Wissenschaft, der Praxis, der Politik, der Verbände und der Bürgerinnen und Bürger sowohl im kleinen Rahmen als auch bei Großveranstaltungen. Wichtig war mir bei diesen Gelegenheiten immer der Austausch mit den Menschen“. Unter Försters Leitung führte das Zentrum federführend oder als Partner regelmäßig Veranstaltungen wie das jährliche Statusseminar des Kuratoriums für forstliche Forschung, das Bayerische Baumforum sowie Kongresse zu aktuellen Themen durch.
„Ich freue mich, dass wir mit Dr. Markus Schaller einen Nachfolger als Geschäftsführer mit breiter Expertise und großem Netzwerk gewonnen haben. Ich wünsche ihm einen guten Start an diesem einzigartigen Zusammenschluss der drei großen Forstinstitutionen“, so Richter. Der Forstwissenschaftler Schaller kennt den Campus Weihenstephan sehr gut, er war bereits zwischen 1996 und 2011 in verschiedenen Positionen hier tätig – z. B. am Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre der Technischen Universität München (TUM), als Auslandsbeauftragter für das Wissenschaftszentrum Weihenstephan oder als Leiter des internationalen Doktorandenprogramms für Nachhaltigkeit und Umweltmanagement doctoraTUM.
Zu seinem Antritt betonte Schaller: „Unser Leben und Wirtschaften muss hin zu mehr Nachhaltigkeit transformiert werden. Wald, Forst und Holz können einen wichtigen Beitrag zur Lösung der aktuellen und zukünftigen Probleme leisten. Unser Zentrum kann diese Transformation unterstützen und wie ein Katalysator wirken.“ Der Wechsel in der Geschäftsführung fällt in eine Zeit, in der die Forschung so gefragt ist wie selten zuvor. Existenzielle Zukunftsfragen zum Wald und die Herausforderungen im Klimawandel erfordern interdisziplinäre Ansätze. Institutionsübergreifende Synergien zu nutzen, ist dabei von grundlegender Bedeutung.
Das Zentrum ist ein Zusammenschluss des Studienbereichs Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der TUM, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). Die direkte Nachbarschaft am Carlowitz-Platz begünstigt den täglichen Austausch unter den rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Leitung des Zentrums wechselt alle zwei Jahre zwischen den Partnern. Derzeit wird das Zentrum von Prof. Dr. Klaus Richter (TUM) geleitet, ihm zur Seite stehen Prof. Dr. Andreas Rothe (HSWT) und der Leiter der LWF, Dr. Peter Pröbstle.
Zur Person Dr. Markus Schaller
Dr. Markus Schaller studierte Forstwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben der Erfahrung aus den oben genannten Tätigkeiten am Campus Weihenstephan bringt er auch viel Erfahrung aus der forstlichen Praxis und Verwaltung mit, z. B. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ehemaligen Oberforstdirektion Ansbach, als stellvertretender Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten im Gebirgsforstbetrieb Ruhpolding oder als Referent für Bergwald und Schutzwaldsanierung am Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Wichtig für Schaller ist es über den Tellerrand hinaus zu blicken, sowohl fachlich als auch räumlich. Sein Berufsweg führte ihn daher auch für einige Jahre ins Ausland, wo er in der Schweiz an der Berner Fachhochschule forschte und lehrte. Nach der Rückkehr nach Deutschland arbeitete er für 18 Monate am Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, zuletzt als stellvertretender Leiter des Referats für Grundsatzfragen der Industrie, Chemie-, Textilindustrie, Holz und Papier, Bioökonomie. In dieser Zeit wurde in einem großen partizipativen Prozess die Bayerische Bioökonomiestrategie entwickelt.
Zur Person Heinrich Förster
Forstdirektor Heinrich Förster studierte bis 1983 Forstwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach dem Referendariat war der gebürtige Würzburger als Standortserkunder der Bayerischen Staatsforstverwaltung in der Oberpfalz und in Niederbayern tätig. Es folgten stellvertretende Leiterposten an den Forstämtern Gräfendorf, Goldkronach und Forchheim. 2005 übernahm er die die Leitung der Servicestelle für Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik am Amt für Landwirtschaft und Forsten Fürth und war hier für die Regierungsbezirke Mittel- und Oberfranken verantwortlich.