Im Jahr 2019 war ein leichter Aufwärtstrend in der deutschen Pelletbranche festzustellen, so der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Aufgrund der deutlich verbesserten Förderbedingungen für erneuerbare Wärme geht der DEPV für 2020 von einem deutlich stärkeren Marktwachstum aus.
In Deutschland wurden im Jahr 2019 insgesamt 2,821 Mio. t Holzpellets produziert. Im Vergleich zum Vorjahr (2,415 Mio. t) ist das eine erhebliche Steigerung um 16,8 %. Der Verbrauch belief sich 2019 bundesweit auf knapp 2,3 Mio. t. Knapp ein Viertel der deutschen Pelletproduktion (24,1 %) wird in Säcke abgefüllt und für Pelletkaminöfen hierzulande oder im benachbarten Ausland genutzt. Die damit 2019 erzielte Einsparung von 3,45 Mio. t. CO₂ belege, welch wichtige Rolle die kleinen Presslinge bei der Erreichung der Klimaziele 2030 spielen können, so Martin Bentele, Geschäftsführer des DEPV.
Holzpellets aus Deutschland zeichnen sich durch hochwertige Qualität aus: 97,2 % wurden in der Premiumklasse ENplus A1 hergestellt. Der Hauptrohstoff sind Späne direkt aus dem Sägewerk. Als Land mit der europaweit höchsten Sägewerksdichte und dem damit verbundenen Anfall von Resthölzern ist Deutschland auch bei der Pelletproduktion international führend. Für das laufende Jahr rechnet der DEPV mit einem moderaten Anstieg der Pelletproduktion auf 3 Mio. t.
Pelletpreis 2019 in Deutschland
Der Preis für Holzpellets war auch im Jahr 2019 wie gewohnt stabil und günstig. Im Jahresdurchschnitt zahlten Heizungsbetreiber 251,22 €/t, was 5,02 ct/kWh entspricht. Das waren 1,5 % mehr als im Vorjahr, aber 8,0 % weniger als 2013. Heizöl war 2019 im Schnitt mit 6,88 ct/kWh etwa 37 % teurer als die Holzpresslinge, Gas mit durchschnittlich 6,23 ct/kWh etwa 24 % teurer.
Markt für Pelletfeuerungen in Deutschland
Mit rd. 34.650 im Inland abgesetzten Pelletfeuerungen wurde das Vorjahresergebnis (33.225) um 4,3 % erneut übertroffen. Zugebaut wurden im Einzelnen 19.000 Pelletkaminöfen, 15.000 Pelletkessel und wasserführende Pelletkaminöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie 650 Kessel/Pellet-KWK-Anlagen größer 50 kW.
Insgesamt wurden durch Pelletfeuerungen auf diese Weise im Jahr 2019 bundesweit etwa 11,3 Terawattstunden Endenergie zur Verfügung gestellt. Das machte etwa 6,5 % der erneuerbaren Energien im Wärmesektor bzw. knapp 1 % des gesamten Wärmeverbrauchs in Deutschland aus.
Blick auf das Pellet-Jahr 2020
„Trotz des Produktionsrekords wurde das Klimapotenzial der Branche nicht ausgeschöpft“, sagt DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele: „Die seit Jahresbeginn erheblich verbesserten Förderbedingungen des Bundes für den Einbau von modernen Holz- und Pelletfeuerungen sind allerdings ein wichtiger Schritt in Richtung einer tatsächlichen Wärmewende. Seit Anfang des Jahres zeigen Kunden ein großes Interesse am Heizen mit Pellets.“ Bentele sieht darin ein gutes Zeichen für das laufende Wirtschaftsjahr. Allerdings gebe es noch zu wenige auf erneuerbare Energien spezialisierte Heizungsbauer. Aus diesem Grund bietet der DEPV zusammen mit den SHK-Innungen Informationstage und Schulungen an.
Für das Jahr 2020 rechnet der DEPV mit der Zunahme des Zubaus an Pelletfeuerungen um 6.200 Stück auf 40.850 Anlagen (gegenüber rd. 34.650 Feuerungen 2019), davon etwa die Hälfte Pelletkaminöfen. Die Versorgung mit Pellets sei aufgrund des nachhaltigen Rohstoffangebots gesichert.