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An der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft wurden Szenarien entwickelt, wie der Klima-Wald der Zukunft in Bayern aussehen kann.
An der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft wurden Szenarien entwickelt, wie der Klima-Wald der Zukunft in Bayern aussehen kann.

LWF entwickelt Modell für Zukunftswald

26. August 2019

Mitarbeiter der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) haben Szenarien entworfen, wie der Wald der Zukunft in Bayern aussehen kann. Sie haben daraus ein bundesweit einmaliges Standort-Informationssystem entwickelt.

Die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, setzte bei der Suche nach den Bäumen der Zukunft auf die Modellierung von Klimaszenarien, Versuchsanbauten im Wald und genetische Forschung. Die Basis des Systems sind internationale Nachweise über Baumartenvorkommen, Klimadaten und -modelle.

Anbauempfehlungen und Risiken

Mit dem Modell kann für 32 einheimische, aber auch Baumarten wie zum Beispiel Edelkastanie, Flaumeiche oder den Französischen Ahorn gezeigt werden, wo diese in Zukunft im Wald angebaut werden können oder nicht. Die LWF hat dazu die Praxishilfe „Klima – Boden – Baumartenwahl“ herausgegeben, die für vorerst 16 dieser Baumarten ausführliche Anbauempfehlungen aber auch Risiken beschreibt. Die Empfehlungen werden laufend verfeinert. „Aktuell prüfen unsere Experten am Amt für Waldgenetik in Teisendorf (AWG) und der LWF für Bäume aus anderen Klimaregionen wie Rumänien, Italien, Griechenland oder der Türkei, ob sie sich künftig in Bayern eignen“, so die Ministerin. Kaniber weiter: „Das Klima ändert sich schneller, als sich unsere Wälder anpassen können. Selbst bislang stabile Baumarten wie Buche und Kiefer kommen wegen Wassermangel und Schädlingsbefall vor allem in Nordbayern an ihre Grenzen.“

Nichtheimische Baumarten- ein Risiko?

Der Anbau von neuen, nicht-heimischen Baumarten wie beispielsweise Zeder oder Baumhasel ist aber immer mit Risiken verbunden. Oft ist beispielsweise nicht sicher zu sagen, wie sehr sie unter Spätfrösten oder heimischen Schädlingen leiden. Langfristig wird eine bessere Risikoeinschätzung nur durch Versuchs- und Praxisanbauten möglich. Neben neuen Baumarten werden die heimischen Eichen, Buchen, Tannen und Fichten weiterhin auf den passenden Waldstandorten in Bayern wachsen.

Die Praxishilfe im Einzelnen

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten