Dass die entsprechenden Rohstoffe wie Kobalt, Nickel oder Lithium für eine weltweite Elektrifizierung des Straßenverkehrs reichen, wird vielfach bezweifelt, so auch in einer Studie des Geological Survey of Finland.
Für den Teil der Welt, in dem eine Elektrifizierung des Verkehrs umgesetzt wird, ist es in jedem Fall sinnvoll, die Elektromobilität zu nutzerfreundlich wie möglich zu gestalten. Hier wartet Stora Enso mit einer Neuentwicklung auf.
Graphit ersetzen
Die Anode, also der negative Pol einer Lithium-Ionen-Zelle, besteht üblicherweise aus Graphit, einer hochdichten, geschichteten Form des Kohlenstoffs. Auch er kommt als natürlicher Graphit aus dem Bergbau oder kann synthetisch hergestellt werden.
Bei Elektrofahrzeugen ist einerseits die Reichweite entscheidend, andererseits die Ladegeschwindigkeit. Letztere will Stora Enso mit seinem Produkt Lignode® beschleunigen. Es handelt sich dabei um einen Hartkohlenstoff, der aus Lignin, also letztlich aus Holz, hergestellt wird.
Schnellerer Ladeprozess
Stora Enso verspricht schnellere Ladezyklen durch das neue Material: Lignode® habe eine amorphe, sehr offene Struktur, die ein schnelleres Laden/Entladen und eine höhere Zyklenfestigkeit ermögliche. Der Hartkohlenstoff auf Ligninbasis könne natürlichen oder synthetischen Graphit teilweise oder vollständig ersetzen.
Da sich die Batterie schneller auf die volle Kapazität auflade, bedeute dies auch eine geringere Belastung für Ladenetze. Zudem nehme die Ladezeit ab, was wiederum die Attraktivität von Elektrofahrzeugen erhöhe.
Nachwachsender Rohstoff
Neben Schnellladung und kleineren Batterien pro Auto bietet Hartkohle auf Ligninbasis eine biobasierte Alternative oder Ergänzung zu Graphit. Lignin, ein bestehendes Nebenprodukt bei der Zellstoffherstellung, ist erneuerbar, rückverfolgbar und wird in Europa bereits in Millionen Tonnen produziert. Dadurch werde das schnell wachsende Batteriegeschäft nachhaltiger.