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Bedenklich hinsichtlich der Verwendung in der Buchen-Sägeindustrie sind Stämme oder Stammteile mit Rindenpartien, welche trocken bzw. braun bis dunkelbraun im Anschnitt sind.
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Leitfaden zum Umgang mit Buchen-Kalamitätsholz

19. Dezember 2019

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) hat einen Leitfaden zum Umgang mit Buchen-Kalamitätsholz veröffentlicht.

Die Schadsituation der Rotbuche stellt Waldbesitzer, Forst- und Holzwirtschaft derzeit vor große Herausforderungen. Bei vielen mittelständischen Sägewerken herrscht Unsicherheit über die spätere Verwertbarkeit. Der Arbeitskreis Laubholz des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes e.V. (DeSH) hat nun einen Leitfaden zum Umgang mit Kalamitätsholz entwickelt.

„Bislang sind viele Unternehmer der Laubholzsägeindustrie sehr unsicher in Bezug auf die Verwertbarkeit von geschädigtem Buchenholz für ihren Kundenkreis. Mit dem Leitfaden möchten wir die Werke im Umgang mit Schadholz anleiten. Dazu haben wir unter anderem Sortierkriterien, Mindestanforderungen und die Grenzen der Verwertbarkeit erläutert“, sagt Arbeitskreissprecher Michael Nied vom Sägewerk Nied aus Baden-Württemberg.

Das Dokument bebildert detaillreich Schadstufen infolge geringer Holzfeuchte und Trockenrisse, durch Verfärbungen und Einläufe sowie durch holzzerstörende Sekundärschädlinge wie Insekten und Pilze. Dadurch werden klare optische Kriterien für die Verarbeitung definiert.

Ein Teil der Sägeindustrie ist aufgrund der Marktsituation nicht in der Lage, Kalamitätsholz zu verarbeiten. Für die übrigen Unternehmen, die in der Lage sind, Kalamitätsholz zu verarbeiten, ergeben sich folgende Handlungsempfehlungen:

  • Für die Laubholzsägeindustrie ist nur die Verarbeitung von teilgeschädigten Buchenabschnitten möglich.
  • Die Planung der Abnahmemenge und des Hiebbeginns sollte nur nach vorheriger Absprache erfolgen.
  • Eine separate Kennzeichnung jedes Stammes und eine getrennte Lagerung muss gegeben sein.
  • Es empfiehlt sich beim Einschlagbeginn, die Vorgehensweise hinsichtlich der Aushaltung mit den handelnden Personen an konkreten Beispielen abzustimmen.
  • Der Leitfaden wurde im Arbeitskreis Laubholz Anfang Dezember erarbeitet und am 6.12.2019 beim Runden Tisch dem Hessischen Waldbesitzerverband vorgestellt. Dort hatte die Sägeindustrie auf die deutliche Unterversorgung der Laubholzwerke hingewiesen, die mitunter bereits zu Kurzarbeit und Entlassungen führte.

    Inhaltlich orientiert sich der Leitfaden an den von der Pollmeier Massivholz GmbH & Co KG entwickelten Sortiermerkblättern, die Ende Juli 2019 veröffentlicht wurden. Das Unternehmen stellt zudem Handzettel zur Umsetzung des Leitfadens in der Holzernte in sechs Sprachen zur Verfügung.

    Der o.g. Leitfaden zum Umgang mit Buchen-Kalamitätsholz kann im Internet heruntergeladen werden (PDF 3 MB). Auch die Handzettel zur Aufarbeitung von vorgeschädigten Buchen der Firma Pollmeier stehen in sechs Sprachen (deutsch, englisch, polnisch, rumänisch, slowakisch und ungarisch) bereit, Kontakt: info@pollmeier.com

    Red./DeSH