Am 29. August verstarb der leitende Ministerialrat a. D. Walter Schantz im Alter von 86 Jahren. Als junger Forstassessor begann Walter Schantz seine Berufslaufbahn an der früheren Oberforstdirektion München, bevor er 1962 als Mitarbeiter ans Staatsministerium wechselte.
1968 kam er als sogenannter Forstmeister ohne Revier an das ehemalige Forstamt Siegsdorf. Nach kurzem Einsatz im Hochgebirge wurde er 1970 zum Leiter des Forstamts Neustadt b. Coburg bestellt. Zwei Jahre später folgte er einem Ruf an den bayerischen Obersten Rechnungshof als Referent für forstliche Fachfragen. 1976 kehrte er in die Staatsforstverwaltung zurück und leitete zunächst das Referat für „Forstliche Betriebswirtschaft, EDV, Maschinen und Walderschließung“ am Staatsministerium. Nach seiner Ernennung zum Ministerialrat im Jahr 1977 übernahm er ab Juli 1978 die Leitung des Referats „Waldarbeit, Forsttechnik und Walderschließung“. Von 1991 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1994 war Schantz neben seiner Funktion als Referatsleiter auch stellvertretender Abteilungsleiter der Abteilung „Forstliche Verwaltung“ im Staatsministerium. Von 1978 bis 1994 vertrat Walter Schantz den Freistaat Bayern im Verwaltungsrat des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF). Ab 1985 bestimmte er als Mitglied des Vorstands und ab 1988 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender die Entwicklung des KWF maßgeblich mit. Darüber hinaus wirkte er im Kuratorium des Vereins zur Förderung der Land- und Forstarbeiter und im Deutschen Forstwirtschaftsrat mit.
Walter Schantz besaß nicht nur eine große Fachkompetenz in Fragen der Waldarbeit und Forsttechnik. Wegen seiner fürsorglichen Menschlichkeit und seines ausgeprägten Gerechtigkeitssinns war er ein allseits geschätzter Vorgesetzter und Kollege. Die Sicherheit und Gesundheit der Waldarbeiter lag ihm besonders am Herzen. Deswegen setzte er sich Zeit seines Berufslebens stets für eine fundierte Berufsausbildung, ergonomische Arbeitsverfahren und eine leistungsgerechte Entlohnung ein. Mit seiner zuverlässigen, gewissenhaften und menschlichen Art wirkte er auch in Konfliktsituationen ausgleichend. Sein Urteil und sein Rat waren anerkannt und hatten Gewicht. Menschenführung war seine große Stärke.