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Das Rundholz des Sengon-Baums, mit dem Fairventures degradierte Flächen aufforstet, ist vielfältig nutzbar.
Das Rundholz des Sengon-Baums, mit dem Fairventures degradierte Flächen aufforstet, ist vielfältig nutzbar.

Leichtholz nützt Klima, Holzbau und Agroforstwirtschaft

Erst kürzlich haben wir über das Fairventures Aufforstungsprogramm geschrieben, mit dem devastierte und degradierte ehemalige Urwaldflächen wieder bestockt werden. Jetzt geht es um das Holz und die Wertschöpfungskette aus diesen Aufforstungen.

Holz ist eines der nachhaltigsten Bau- und Konstruktionsmaterialien, das wir kennen. In der Bauwirtschaft feiert es deswegen ein Comeback. Fairventures bietet mit seinem Programm Holz aus nachhaltigen, fairen Lieferketten an.

Die NGO forstet gemeinsam mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Uganda und Indonesien degradierte Flächen mit einheimischen Hölzern und Nutzpflanzen auf und verbindet sie mit anderen Akteuren der Holzwirtschaft. So entstehe eine transparente, nachhaltige und faire Wertschöpfungskette, von der alle Beteiligten und das Klima profitieren, erklärt Fairventures.

Vielseitiger Bau- und Werkstoff

Auf der Suche nach Alternativen zu energieintensiven Baustoffen wie Stahl und Beton spielen sogenannte Leichtbauplatten eine immer wichtigere Rolle. Der Begriff bezeichnet Platten aus schnellwachsenden Holzarten mit geringer Dichte. Darunter fallen viele Baumarten aus den Tropen. Sengon (Paraserianthes falcataria), mit dem Fairventures die Aufforstungen realisiert, hat eine der schnellsten Wachstumsraten der Welt und hat sich bereits als hochwertiges Baumaterial bewährt.

Im Forschungsprojekt SuMatHrA des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeitet Fairventures gemeinsam mit Akteuren aus der Holz- und Fahrzeugindustrie an der Entwicklung innovativer Holz-Hybrid-Werkstoffe, die beispielsweise im Fahrzeugleichtbau eingesetzt werden können. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Leichtholz ist effektiver CO2-Speicher

Durch das schnelle Wachstum und seine Einsatzmöglichkeiten als Bauholz biete der Sengon-Baum herausragende Vorteile in der CO2-Sequestrierung und -Speicherung: Jeder gepflanzte Baum speichert Kohlenstoff; werde das Holz später verbaut, bleibt dieser Kohlenstoff im Material gebunden, während gleichzeitig bereits neue Bäume nachwachsen. Darüber hinaus werden die Treibhausgase gespart, die bei der Herstellung und dem Verbauen von Beton, Zement und Stahl emittiert worden wären.

Nachhaltige Holzwirtschaft verbessert bäuerliche Lebensbedingungen

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Sengon-Bäume
Die Sengon-Bäume, diese hier sind ein Jahr alt, dienen als Bodenverbesserer und verbessern damit die Lage der Kleinbäuerinnen und -bauern, welche die Bäume anbauen.

Sengon stellt nur geringe Ansprüche an den Standort und eignet sich deswegen besonders gut für den Anbau auf degradierten Flächen in Indonesien. Der Baum bindet an seinen Wurzeln Stickstoff im Boden, und verbessert damit die Bodenqualität: Die Sengon-Holzbäuerinnen und -bauern können so zwischen den Bäumen wieder Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse für den Eigenverbrauch oder den Verkauf anbauen.

Stand 2022 hat Fairventures bereits 2.495 ha in Uganda und Indonesien wiederaufgeforstet, dafür wurden gut 2,3 Mio. Setzlinge verteilt. So unterstützte Fairventures über 5.700 Kleinbäuerinnen und -bauern beim Aufbau einer wirtschaftlich und ökologisch erfolgreichen Agroforstwirtschaft.

Quelle: Fairventures