Image
Wenn sich in Hessen die Genehmigungpraxis nicht ändert, könnten solche Transporte bald der Vergangenheit angehören
Wenn sich in Hessen die Genehmigungpraxis nicht ändert, könnten solche Transporte bald der Vergangenheit angehören

Langholztransport in Hessen vor dem Aus

01. Juni 2023
Es ist noch gar nicht lange her, dass wir in der Forst & Technik über die Probleme mit dem Langholztransport in Baden-Württemberg berichtet haben. Jetzt gibt es auch in Hessen Schwierigkeiten.

Dort ist Ende 2021 der Langholzerlass ausgelaufen, der die Ausnahmegenehmigungen für Holztransporte über 23 m Gesamtfahrzeuglänge regelte. Bisher hat sich dadurch wenig geändert, weil die zuständigen Landkreise eine Übergangslösung nach altem Muster angewandt haben.

Hessen Mobil

Nachdem im März dieses Jahres die Zuständigkeit für die Dauergenehmigungen auf Hessen Mobil wechselte, hat sich das geändert. Die Firma Mengel Transporte aus Bottendorf beispielsweise hat gerade einen Genehmigungsbescheid für ein neues Langholzfahrzeug erhalten. Der behandelt Langholztransporte jetzt wie den Großraum- und Schwerverkehr und hat zahlreiche Auflagen erteilt. Überschreitet die Fahrzeuggesamtlänge 23 m muss der Lkw zur Absicherung des Transports vorne und hinten in mehreren Landkreisen und Städten von privaten Begleitfahrzeugen mit Rundumlicht eskortiert werden. Dazu sind zahlreiche Strecken auf Autobahnen und Landstraßen an manchen Tagen und zu manchen Zeiten tabu. In ganz Hessen dürfen etwa von Montag bis Freitag von 6 bis 9 Uhr und von 16 bis 19 Uhr Straßen außerhalb von Autobahnen nicht genutzt werden.

Höhere Kosten

Wie das Unternehmen Mengel mitteilt, erschweren die Auflagen die Langholztransporte über 23 m so sehr, dass es fast besser wäre sie einfach einzustellen. Andere Unternehmen machen das bereits und beantragen die Ausnahmegenehmigungen gar nicht mehr. Für die Firma Mengel ist es in der Praxis nicht darstellbar, angesichts der umfangreichen Einschränkungen Fahrtrouten zu planen und zu beantragen, selbst man sie mit Umwegen eventuell bewältigen könnte. Allein die nötigen Begleitfahrzeuge würden die Transporte zudem um bis zu 40 % verteuern.