Im Februar haben wir den Forstunternehmer Björn Gangkofer am Chiemsee besucht. Die Forstraupe Moritz Fr75 ist seine einzige fahrbare Forstmaschine. Die Firma Pfanzelt hat ihn im Laufe der Jahre von einer Fällhilfe zu einem Multifunktionsgerät mit erstaunlichem Potenzial entwickelt. Für sein geringes Gewicht entwickelt er eine enorme Kraft.
Im August 2021 fegte ein Gewittersturm über dem Chiemgau und hinterließ in den Wäldern eine zwar schmale aber deutliche Schneise der Verwüstung. Immer noch sind Waldbesitzer und Forstunternehmer mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Bei so einem Einsatz haben wir Björn Gangkofer getroffen.
Eigene Nische
Gangkofer bietet Fäll- und Rückearbeiten an. Vor sechs Jahren hat sich der Zimmermeister und Berufsfeuerwehrmann selbständig gemacht, seit zwei Jahren im Vollerwerb. Der Sturm hat ein Käferloch weiter aufgerissen. Immer noch stehen dort angeschobene Fichten, die beim nächsten Wind in die Verjüngung fallen würden. Sie muss Gangkofer fällen und Vorliefern.
Dazu verwendet er neben Motorsägen ausschließlich den Moritz Fr75. „Einen Schlepper hat hier in der Gegend fast jeder. Wir wollten eine eigene Nische finden und mit dem Moritz zeichnen wir uns durch besondere Bodenschonung aus.“ Dabei ist erstaunlich, welche Zugkraft die Forstraupe, die mit Anbaugeräten knapp 2 t wiegt, entwickelt. Die Winde, die Gangkofer verbaut hat, besitzt eine Zugleistung von 6 t. Darauf hat er 70 m hochverdichtetes Stahlseil in 11 mm Stärke aufgelegt.
Zwei Modelle
Peter Voderholzer, Marketingleiter bei Pfanzelt, war bei unserem Termin dabei. Er erklärt die Technik des neuen Moritz Fr70/75, der vor zwei Jahren das ursprüngliche Modell, den Moritz Fr50 abgelöst hat. Dieser wird nicht mehr produziert.
Das Laufwerk ist von 120 bis 150 cm Breite teleskopierbar und erhöht so bei Bedarf die Standfestigkeit. Das ist besonders auf steilen Almflächen notwendig, die Gangkofer mit dem Moritz von Buschwerk freihält.
Alle Details lest Ihr in der neuen Forst & Technik 4/2022, im Heft oder im Digitalmagazin.