Bereits seit einigen Jahren schwelt die Diskussion über die Zukunft der forstlichen Beratung privater Waldbesitzer in Niedersachsen. Momentan sind für die forstfachliche Beratung und Betreuung die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) für rund 560.000 ha Privatwald sowie die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) für etwa 80.000 ha Privatwald im Eigentum von Forstgenossenschaften zuständig. Während für die als forstfachliche Betreuung bezeichnete Dienstleistung Entgelte erhoben werden, wird die forstfachliche Beratung den Waldbesitzenden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Hierfür stellt das Land Niedersachsen der LWK und den NLF finanzielle Mittel bereit.
Drastische Kürzungen angekündigt
Mitten in der augenblicklichen Waldkrise hat nun das zuständige Landwirtschaftsministerium (ML) eine drastische Kürzung dieser als indirekte Förderung angesehenen Mittel angekündigt. Die bisherige Offizialberatung durch die LWK und die NLF soll ab dem Jahr 2022 auf das Niveau einer Telefonberatung zurückgefahren werden. Die dann frei werdenden Mittel sollen als direkte Förderung an die Waldbesitzer ausgezahlt werden. Nur dieser Weg wäre nach Ansicht des Ministeriums EU-konform. Hier gehen allerdings die Meinungen zwischen den Vertretern des Landwirtschaftsministeriums, denen des Privatwalds (Waldbesitzerverband, Forstbetriebsgemeinschaften) sowie der LWK weit auseinander. Ziel des Waldbesitzerverbands Niedersachsen (WBV) ist eine neue Förderrichtlinie, die allen Privatwaldbesitzern eine kostenfreie Beratung ermöglicht.
Um in dieser Angelegenheit weiterzukommen, hat der WBV ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben.