Nachhaltigkeit ist zunehmend auch für börsennotierte Unternehmen ein wichtiger Faktor geworden, denn diese müssen immer mehr Verantwortung für ihre CO2 Emissionen übernehmen. Spätestens mit der EU-Taxonomie müssen Finanzmarktakteure transparent darüber informieren, inwieweit sie Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen.
EU-Taxonomie bringt Unternehmen in Zugzwang
Nicht nur Privatpersonen sondern auch Unternehmen kaufen daher immer häufiger Waldflächen, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern. „In den letzten Jahren sehen wir eine steigende Nachfrage von Unternehmen und Institutionellen Investoren, die ihr Portfolio um den Rohstoff Holz bzw. Wald erweitern wollen“, erklärt Klaus Bischof, Gründer und Geschäftsführer von Bischof Immobilien iBi mit Sitz in Judenburg und Wien in Österreich.
US-Unternehmen setzen den Trend
Auch das US-Unternehmen Apple hatte zuletzt verkündet nun 36.000 ha gefährdeter Waldflächen in Maine und North Carolina zu erwerben und das Land für die nachhaltige Ernte von Rohstoffen zu nutzen, die für Papier und Verpackungen verwendet werden können. Insgesamt ist die gesamte Landfläche größer als die Stadt San Francisco.
Die von Apple eingegangene Verpflichtung sichert dem Unternehmen eine kontinuierliche Versorgung mit nachhaltig geerntetem Holz für die Papier- und Zellstoffindustrie. Apple sei davon überzeugt, dass Papier, ebenso wie Energie, eine erneuerbare Ressource sein kann, hieß es in einem Schreiben des Unternehmens.
Ein Trend, der auch in Österreich anklangt findet, so Bischof. „In österreichischen Breitengraden hat ein Hektar Wald das Potential 13 Tonnen CO2 jährlich zu speichern“, erklärt Bischof. „Für börsennotierte Unternehmen bietet Wald und Forst daher einerseits eine sichere und stabile Anlage und hat andererseits einen nachhaltigen Effekt auf die unternehmenseigene Klimabilanz“.
Der Wald als stabile Wertanlange wird geschätzt
Doch auch wirtschaftliche Faktoren spielen eine Rolle: Die zuletzt stark gestiegene Inflation sowie die von der EZB angekündigten Leitzinssteigerungen bringen Unsicherheit in den Markt. Viele Investoren möchten daher ihr Vermögen gegen den Wertverlust absichern, aber keiner großen Volatilität zum Opfer fallen.
„In den letzten Jahren ist der Wert von Wald im Schnitt um jährlich 2-4 % je nach Bonität gestiegen“, schätzt Bischof das Wachstum der Assetklasse Wald ein. „Trotz zahlreicher Wirtschaftskrisen haben sich die Preise in den letzten Jahrzehnten immer konstant nach oben entwickelt. Das sehen auch unsere Kunden.“ Aufgrund der Inflation sei die Nachfrage zusätzlich gestiegen, sodass es derzeit mehr Nachfrage als Angebot gebe, was die Preise natürlich noch weiter antreibe.