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Greenpeace Finnland und die finnische Naturschutzunion haben Verwaltungsbeschwerde beim Obersten finnischen Verwaltungsgericht eingereicht. Die Begründung für die Klage liegt im eigenen, kürzlich aktualisierten Klimagesetz Finnlands. Finnland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 CO2-neutral und danach CO2-negativ zu sein. Die NGOs sehen einen Verstoß gegen dieses Gesetz in der Tatsache, dass im Jahr 2021 der Landnutzungssektor und vor allem der Wald zur CO2-Quelle geworden sei.
Greenpeace Finnland und die finnische Naturschutzunion haben Verwaltungsbeschwerde beim Obersten finnischen Verwaltungsgericht eingereicht. Die Begründung für die Klage liegt im eigenen, kürzlich aktualisierten Klimagesetz Finnlands. Finnland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 CO2-neutral und danach CO2-negativ zu sein. Die NGOs sehen einen Verstoß gegen dieses Gesetz in der Tatsache, dass im Jahr 2021 der Landnutzungssektor und vor allem der Wald zur CO2-Quelle geworden sei.

Klimawandel: Umwelt-NGOs wollen Finnland verklagen

08. Dezember 2022
Die finnische Naturschutzunion und Greenpeace wollen die finnische Regierung wegen Nichteinhaltung der Klimaziele vor dem Obersten Verwaltungsgericht verklagen.

Die NGOs argumentieren, dass die Regierung ihre verbindlichen Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Climate Change Act und der CO2-Neutralität bis 2035 angesichts neuer Daten nicht erfüllen wird.

Wald wurde zur CO2-Quelle

Aus einem im Oktober veröffentlichten Bericht aufgrund vorläufiger Daten geht hervor, dass die finnischen Wälder nicht mehr in der Lage sind, genügend CO2 zu binden. Sollte das Gericht den Fall annehmen, wäre dies Finnlands erster Klimaprozess.

Der Landnutzungssektor habe sich in dem waldreichen Land inzwischen sogar zu einem Nettoemittenten von Treibhausgasen entwickelt. Die Entwaldung habe in den letzten Jahren zugenommen, und die Wälder wachsen langsamer als bisher erwartet.

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Greenpeace Kahlschlag Metsähallitus
Dieses Bild eines Kahlschlags des staatlichen Forstunternehmens Metsähallitus führt Greenpeace Finnland als Beleg an, warum die finnischen Wälder 2021 von einer CO2-Senke zu einer CO2-Quelle geworden sind.

Die Umweltorganisationen haben beschlossen zu handeln und nicht auf die neuen Zahlen zu warten, die im Dezember von nationalen Statistikamt und dem finnischen Institut für natürliche Ressourcen veröffentlicht werden.

Politik reagiert

Die Ministerin für Umwelt und Klimawandel, Maria Ohisalo (Grüne), bemühte sich den Kurs ihrer Regierung und ihres Ministeriums zu verteidigen. Die Mittel für eine nachhaltige Waldwirtschaft würden derzeit aufgestockt werden, sagte die Ministerin.

Zudem habe man bereits Untersuchungen über den Einbruch der CO2-Reduktion durch die finnischen Wälder eingeleitet. Die Maßnahmen könnten zudem auch Gesetzesänderungen nach sich ziehen, sagte die Ministerin.

Laut Ohisalo ist die von den Umweltschützern angestrengte Klage ein wichtiger Präzedenzfall in der Klimapolitik des Landes.

Quelle: Euractiv/Greenpeace Finnland