Der Breitschulterbock (Akimerus schaefferi) bevorzugt lichte Waldstrukturen, in denen absterbende Bäume stehen. In diesen Lebensräumen wurde der 15-24 mm große Käfer mit breiten Schultern seit 2019 mehrfach entdeckt. Zuletzt in Mittelfranken von Julia Landgrebe und Hannes Lemme, Abteilung Waldschutz der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), und Reinhard Pimmer, Revierförster am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim.
Gerade im Juni und Juli sind die Käfer – wenn auch selten – zu finden, dann umfliegen sie die Kronen ihrer Brutbäume. Ihre Eier legen sie an den Wurzeln von Eichen ab. Die dreijährige Larvenentwicklung ist von unterirdisch vorkommendem Totholz abhängig.
Der Breitschulterbock: Vom Aussterben und vom Klimawandel bedroht
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, denen der Bockkäfer vor Kurzem regelrecht in die Arme flog, befürchten, dass die spezifischen Ansprüche des Käfers an Waldstrukturen sein Überleben gefährden könnten. Denn sie vermuten, dass er sich nur unter den beschriebenen Bedingungen an Eichen entwickeln kann. Zu hohe Temperaturen, anhaltende Trockenheit und Insektenfraß setzen vielen Wäldern zu. So auch dem Lebensraum des Käfers, den strukturreichen Eichenwäldern in Bayern. Sterben und vergehen die Waldstrukturen wie diese bedingt durch den Klimawandel zu schnell, gefährde dies den Breitschulterbock weiter.
Dennoch: Über den Fund des Käfers freuen sich die Forschenden. Försterinnen und Förster arbeiten mit der nachhaltigen Waldbewirtschaftung außerdem langfristig daran, vielfältige Waldstrukturen – wie sie der seltene Käfer und viele andere Arten im Wald benötigen – zu sichern, so die LWF.