Der langjährige Leiter des Fachbereichs „Land- und forstwirtschaftlicher Betrieb“ der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung des Regionalverbandes Ruhr RVR Ruhr Grün, Verbandsforstdirektor Kersten Blaschczok, tritt Ende Dezember in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Karlheinz Schlott.
Der gebürtige Hildesheimer Blaschczok arbeitete nach seinem Studium der Forstwissenschaften und Referendariat zunächst an der damaligen Forstwirtschaftlichen Versuchs- und Forschungsstation Baden-Württemberg in Freiburg, ehe er Anfang 1992 in den Dienst des damaligen Kommunalverbandes Ruhr trat. Den Schritt von Freiburg ins Ruhrgebiet hat Blaschczok nach eigenen Angaben nie bereut. Die Erhaltung und nachhaltige Pflege des land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Grundvermögens des Regionalverbandes Ruhr nach ökologischen und betriebswirtschaftlichen Grundsätzen unter Wahrung der besonderen Gemeinwohlverpflichtung gehörte zu den Kernaufgaben des zuletzt rund 70 Mitarbeitende zählenden, von ihm geleiteten Fachbereichs V von RVR Ruhr Grün. Die Sicherung und Optimierung aller Ökosystemleistungen lagen dem passionierten Jäger stets besonders am Herzen.
In Ausrichtung auf entsprechende europäische, bundes-, landes- und regionalpolitische Zielsetzungen betreut und pflegt der Fachbereich aktuell rund 17.500 ha verbandseigene land- und forstwirtschaftliche Flächen mit 98 Naturschutzgebieten und sonstigen Freiflächen über die Grenzen von drei Regierungsbezirken, vier Kreisen und 11 kreisfreien Städten hinweg.
Die Verabschiedung von Kersten Blaschczok
Betriebsleiter Thomas Kämmerling würdigte im Rahmen einer Abschiedsfeier das beachtliche Arbeits- und Leistungswerk von Kersten Blaschczok, dessen Einsatz nach seinen Worten über das ‚schlichte‘ Leiten eines Forstamtes weit hinausging. Blaschczok habe in einer Metropolregion mit über fünf Millionen Menschen einen der größten Kommunalwaldbetriebe in ganz Deutschland geleitet. Seine besondere Leistung für die Bürgerinnen und Bürger in dieser Metropolregion werde besonders deutlich, wenn man die im Rahmen einer aktuellen externen Studie ermittelte materielle und immaterielle Wertschöpfung allein der von ihm gepflegten Waldflächen in einer Größenordnung von 170 Millionen € pro Jahr betrachte.
Die Komplexität der Aufgaben habe in den vergangenen 20 Jahren u. a. durch die Megatrends Klimawandel, Biodiversitätsverluste und verändertes Freizeitverhalten der Bürgerinnen und Bürger kontinuierlich zugenommen. Dies manifestiere sich u. a. in der Vorbeugung und Bekämpfung neuer abiotischer und biotischer Risiken sowie im Bereich der Verkehrssicherungspflichten und der Arbeitssicherheit. Neoökologische Trends stellten den Betrieb vor weitere große Herausforderungen und erfordern eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit. Auf diesen Feldern habe Kersten Blaschczok mit hohem Engagement stets seinen Mann gestanden und den Wäldern in der Metropole Ruhr seinen Stempel aufgedrückt.