Image
Die Firma Alther aus der Schweiz baut nicht nur Rückeraupen, sondern seit einigen Jahren auch einen kleinen Knickschlepper auf Rädern. Der Landesbetrieb Forst BW schätzt unter anderem seine im Vergleich zu Raupen höhere Bodenschonung. Wie bei einer Vorführung im Schwarzwald zu sehen war, bereichert das Gerät auch die Arbeit mit der Seilkrananlage.
Präasentieren die Getriebeseilwinde VIP PRO 90 von Tajfun: Matjaž Gracner, Area Manager von Tajfun für Deutschland (l.), und Torsten Engel, Inhaber und Geschäftsführer der Firma Engel Land- & Forsttechnik

Jubiläum bei Engel Forsttechnik

25. Dezember 2018

25 Jahre arbeiten der slowenische Hersteller Tajfun und die Firma Engel Forsttechnik im Südschwarzwald nun schon zusammen.Pünktlich zum Jubiläum präsentierte Tajfun hier seine neue Winde VIP PRO 90

Die Firma Engel Forsttechnik feierte bei ihren Forsttagen Ende November gleich mehrere Jubiläen. 40 Jahre besteht der Familienbetrieb in Stühlingen-Lausheim im Südschwarzwald. Seit über 35 Jahren ist Firma Engel der Generalvertreter von Deutz-Fahr-Traktoren. „Das hat uns überregional bekannt gemacht“, erzählt Seniorchef und Firmengründer Manfred Engel. Seit vier Jahren führt Sohn Torsten Engel nun schon die Firma. Und die 25-jährige Zusammenarbeit mit der Firma Tajfun feiert man heute ebenfalls.

Das umfangreiche Produktprogramm an Traktoren, Rückewagen, Spaltern, Sägespaltautomaten, Winden und Zubehör zieht sich in dem engen Tal den Hang hinauf. In der Werkshalle bewirtet derweil der örtliche Musikverein die Besucher. Hoch hinaus und bodenständig, so will man es hier.

„Wenn ich aus unserem Produktprogramm zwei besonders wichtige Lieferanten herausheben sollte, dann wären das die slowenischen Firmen Tajfun und Lancman“, leitet Torsten Engel im Gespräch schnell zu den Neuheiten über, die es zu sehen gibt. Auch Matjaž Gračner, Area Manager von Tajfun für Deutschland, freut sich über die lange gute Zusammenarbeit mit Engel. „Die 25 Jahre gelten zwar auch für unsere anderen beiden süddeutschen Vertragspartner Unterreiner und Scheufele, aber hier bei Engel präsentieren wir in diesem Herbst unsere beiden Neuheiten, den neuen Rückewagen und die Getriebeseilwinde VIP PRO 90. Letztere interessiert uns besonders, zumal der österreichische Prüfbericht gerade erst druckfrisch vorliegt. Wie Seniorchef Manfred Engel hinzufügt, war die Winde schon einige Wochen im Schwarzwald im Einsatz.

Tajfun-Neuheiten

Auf den ersten Blick zeigt die PRO 90 das gewohnte Tajfun-Gesicht: Der Seilauslauf ist hoch, mittels einer zusätzlichen Umlenkrolle kann er tiefer gelegt werden. Die Winde ist für den Anbau am Dreipunkt-Heber ausgelegt und wird über die Zapfwelle angetrieben. Die Seiltrommelachse ist in Fahrtrichtung angeordnet. Eine Besonderheit gegenüber anderen Tajfun-Modellen ist das bewegliche Unterteil des Rückeschildes.

Neu ist, dass die Seiltrommel nicht mehr über eine Kette, sondern über ein Stirnradgetriebe angetrieben wird. Eine für die Funktion wesentliche Änderung ist die Verbreiterung der Seiltrommel. Dadurch sind bei gleicher Seilkapazität (hier 130 m bei 13 mm Seildurchmesser) sind weniger Seillagen erforderlich. Das wiederum bewirkt, dass die Zugkraft, in der untersten Seillage 90 kN, auch bei voller Trommel noch 58 kN beträgt, wie der Prüfbericht bestätigt.

Tajfun hat die Winde bei der BLT Wieselburg, einem zwischen Linz und Wien gelegenem akkreditierten Prüflabor nach EN 14492-1 und nach den BLT-Prüfregeln für Forstseilwinden prüfen lassen. Auf eine bei 80 % der Volllast durchgeführte Dauerprüfung über zehn Stunden und in allen Seillagen ist Gračner besonders stolz.

Es gibt viele praktische Details, wie z. B. eine Motorsägen- und Kanisterhalterung oder die B&B-Telenot-Funkfernbedienung. Erwähnenswert ist aber das Zusammenspiel von einer Auslaufbremse (Bandbremse, federbetätigt) und einer Spulvorrichtung. Mit dieser funktioniert der Seilausstoß auch ohne Funkfernsteuerung: Man zieht ein wenig am Seil, und die Seilausstoßvorrichtung setzt sich in Bewegung. Lässt man das Seil los, dann stoppt es automatisch. Wenn beim Seileinzug das Seil vollständig aufgespult ist, schaltet der Antrieb selbstständig ab. Ab Februar 2019 wird die Winde lieferbar sein.

Auch der neue Rückewagen, der Tajfun GAP 110 für 11 t zulässiges Gesamtgewicht, ist ausgestellt. Er ist in Rahmenbauweise mit Flachboden ausgeführt. Das ist besonders für die Kundschaft wichtig, die den Anhänger auch für Brennholzbündel oder Hackschnitzelbehälter nutzen möchten. Der Kran DOT 50 K entwickelt bei 7,7 m Ausladung 585 kg Nettohubkraft. Den GAP wird es bald auch für 14 t Gesamtgewicht geben. Lieferbar sind eine große Anzahl an Variationen: Kran mit oder ohne Flap-down-Abstützungen, Bedienstand oder Fernbedienung, Lenkdeichsel, Rahmenverlängerung manuell oder hydraulisch, Pumpenantrieb über Zapfwelle, hydraulische oder druckluftgetriebene Bremsen, oder beides zusammen.

Lancman

Neben der Tajfun-Technik stellt Firma Engel auch die Maschinen von Lancman heraus. Lancman ist eine Marke des 1994 gegründeten slowenischen Unternehmens Gomark. Die Lancman-Wippkreissägen arbeiten mit einem feststehenden Kreissägeblatt, gegen welches die zu sägenden Scheite mit einer Kippbewegung geführt werden. Dafür gibt es verschiedene Automatisierungsgrade, von der Handzuführung über die Halbautomatik, bis hin zu der hier ausgestellten Neuheit, der SAF-X-CUT III, einer vollautomatischen Säge mit Tunnelzuführung und Förderband. Der Einfülltunnel und die Sägeeinheit sind schräg gestellt. Die eingefüllten Meterstücke rutschen so von selbst bis zur eingestellten Scheitlänge nach. Der gesamte Ablauf – Säge einschalten, Hölzer zuführen, sägen, fördern, nachschieben – erfolgt dann automatisch. „Da können Sie jetzt auch Personal hinstellen, das vom Sägen keine Ahnung hat. Nur nachfüllen, alles andere geht automatisch“, kommentiert der Seniorchef.

Johannes Sebulke