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Josef Graf von Plettenberg verstorben

Josef Graf von Plettenberg verstorben

28. Januar 2016

Am 14. September 2015 verstarb der ehemalige Leiter der Forstinspektion Nord, LFD a.D. Josef Graf von Plettenberg im Alter von 86 Jahren in Bad Neuenahr.

Graf von Plettenberg leitete über 23 Jahre das Bundesforstamt Baumholder in Rheinland-Pfalz, dessen Kernfläche den gleichnamigen Truppenübungsplatz umfasste. Als Leiter eines Ausbildungsforstamtes für den gehobenen Forstdienst prägte er mit seinen Beschäftigten die bundesforstspezifischen Ausbildungsschwerpunkte über zwei Jahrzehnte. Auch viele Förster des höheren Dienstes und zahlreiche Forstwirte wurden von Graf von Plettenberg zu Beginn ihrer forstlichen Laufbahn bei Bundesforst auf einen guten Weg geführt. Die forstliche Ausbildung von jungen Försterinnen und Förstern war ihm bis ins späte dienstliche Alter ein Herzensanliegen.

Früh erkannte er, dass eine nachhaltige militärische Beübbarkeit von militärischen Plätzen nur bei konsequenter Beachtung der ökologischen Rahmenbedingungen möglich sein wird. Zahlreiche landespflegerische und waldbauliche Maßnahmen in seinem Verantwortungsbereich führten zu einem nachhaltigen Gleichgewicht und zur Beendigung von unnötigen Beeinträchtigungen in Natur und Landschaft.

Den besonderen Erfordernissen der deutschen Einheit verpflichtet, war Graf von Plettenberg bereit, sich von seinem geliebten Baumholder zu lösen und als Leiter der Forstinspektion Nord in Hannover in den letzten Dienstjahren einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer gesamtdeutschen Bundesforstverwaltung zu leisten. Vor allem den Aufbau von Bundesforst in den neuen Bundesländern gestaltete er mit einem hohen persönlichen Engagement sowie viel Verständnis und Wertschätzung für die Biographien der Försterinnen und Förster aus der ehemaligen Militärforstverwaltung.

Sicherlich hat Graf Plettenberg ganz maßgeblich mit seinem Weitblick, mit Diplomatie und Durchsetzungskraft dazu beigetragen, dass die Wiedervereinigung auf der forstlichen Ebene des Bundes gelingen konnte. Ihm war es damit in besonderer Weise vergönnt, eine Brücke zwischen den prägenden Jahren der Aufbausituation in der Nachkriegszeit und dem Neuanfang nach der deutschen Einheit zu schlagen.

Wir werden seine forstlichen Leistungen und seine gradlinige, offene und von einer tiefen christlichen Grundhaltung geprägten Persönlichkeit in guter und ehrender Erinnerung behalten.

Gunther Brinkmann