Wie auch im Haushalt, macht im Wald die Dosis das Gift. Einiges ist essbar, anderes ungenießbar oder sogar folgenschwer giftig für Waldbesuchende. Nicht nur beim Pilzesammeln ist Vorsicht geboten, auch Gehölze können (in Teilen) ungesund sein. Diese Giftpflanzen sollten Waldfreunde daher kennen.
Was für Menschen giftig ist, muss für Tiere nicht schädlich sein. Manche Pflanzen locken Insekten oder auch Vögel mit ihren Inhaltsstoffen regelrecht an. Somit haben die stofflichen Zusammensetzungen, die Menschen schaden können, durchaus einen wertvollen Nutzen im Ökosystem Wald. Viele für uns giftige Arten sind oftmals Spezialisten, die eine besondere Nische im Ökosystem Wald einnehmen. Das Gift der Pflanzen kann darüber hinaus als Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde dienen.
Giftige Bäume und Sträucher: Diese Arten sollte man kennen
Trotz der positiven Aspekte für die Natur, sollten Menschen bei einigen Bäumen und Sträuchern vorsichtig sein. Denn Waldpflanzen können, einmal verzehrt, giftig sein. Dabei kommt es auf die Dosis, also die aufgenommene Menge an, die sich von Pflanze zu Pflanze unterscheiden kann. Vergiftungen können aber auch über die Haut wirken. Giftig ist jedoch nicht immer die gesamte Pflanze: Mal sind es die Blätter, mal die Früchte oder Samen. Gerade bei tiefhängenden Früchten sollten Eltern auf ihre Kinder aufpassen und den Verzehr von Unbekanntem verhindern.
Die Übersicht bildet lediglich eine Auswahl an giftigen Gehölzen ab:
Was bei Vergiftungen durch Pflanzen zu beachten ist
Neben Gehölzen sind unter anderem auch einige krautige Pflanzen, wie Wolfsmilchgewächse, Hahnenfussgewächse, der Aronstab, der Fingerhut, Bodendecker wie das Immergrün und einige weitere Arten giftig oder in Teilen giftig. Besondere Vorsicht ist außerdem beim Pilzesammeln geboten, da die Verwechslungsgefahr hier sehr hoch ist.
Aktuell hat der Bärlauch wieder Saison, eine beliebte Pflanze, die ein knoblauchähnliches Aroma hat und sich hervorragend zum Kochen und Würzen eignet. Die Pflanze selbst ist damit ungefährlich, jedoch besteht für Nicht-Artenkundler – wie oft in der Natur – Verwechslungsgefahr. In diesem Fall z.B. mit dem Maiglöckchen, einer sehr giftigen Pflanze, die bei Verzehr Übelkeit, Herzrhythmusstörungen bis hin zu Atem- und Herzstillstand auslösen kann. Bei Unsicherheit sollte hier, wie in jedem anderen Fall auch, die Pflanze im Wald belassen und nicht verzehrt werden.
Sollten Sie befürchten, sich vergiftet zu haben, rufen Sie bitte umgehend den Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 an. Für die Suche nach einer Giftnotrufzentrale hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit außerdem eine Liste mit Kontaktdaten zusammengestellt.