Angesichts der anstehenden Trilog-Verhandlungen zur EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) unterstützt der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) die ambitionierten Zielsetzungen auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand und betont dafür die Potenziale der nachhaltigen Holzverwendung.
Die angestrebte Transformation sei dabei jedoch auf verlässliche Rahmenbedingungen und angesichts der sinkenden Baukonjunktur auf die zeitnahe Neugestaltung der Förderbedingungen im Neubau angewiesen.
Gebäude sind Schlüsselfaktor für Klimaziele
Denn für das Erreichen der Klimaziele sei der Gebäudebereich ein Schlüsselfaktor. Der Verband begrüße daher ausdrücklich, dass sich der EU-Rat in dieser Woche auf die ambitionierten Ziele einigen konnte, ab 2030 nur noch klimaneutrale Gebäude zu errichten und auch den Gebäudebestand bis 2050 emissionsfrei umzugestalten, erklärt DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus vor den anstehenden Verhandlungen über die EPBD zwischen EU-Rat, Parlament und Kommission.
Dabei müsse sich der nachhaltige Wandel in Neubau und Bestand künftig an Standards orientieren, für die der moderne Holzbau heute schon beispielhaft ist. „Die Holzverwendung im Bauwesen kann und muss ihren Beitrag zum Erreichen der Ziele leisten.“
Klimaschutz über den gesamten Lebenszyklus
Gebäude sind in der EU für 40 % des Energieverbrauchs und mehr als ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Neben der Nutzung spielen Bauphase, Renovierung und Abriss eine entscheidende Rolle für ihre Klimabilanz. Holz könne über den gesamten Lebenszyklus punkten:
Konstruktiv trage der natürliche CO2-Speicher als nachwachsender Rohstoff nicht nur aktiv zum Klimaschutz bei, sondern ersetze gleichzeitig emissionsintensive Alternativen wie Stahl und Beton. Holzpellets aus Rest- und Abfallstoffen sorgen für einen klimafreundlichen Betrieb von Alt- und Neubauten und die Recyclingfähigkeit des natürlichen Baustoffs ermögliche dem Gebäudesektor Teil der Transformation hin zu einer kreislaufförmigen Bioökonomie zu werden.
Zügig politischen Rahmen setzen
„Voraussetzung dafür bleiben verlässliche Rahmenbedingungen, das gilt für den Bausektor selbst als auch für die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs aus heimischen Wäldern“, so Möbus weiter.
In Zeiten einer drohenden Rezession und einer schwächelnden Baukonjunktur heiße das, dass eine zeitnahe Neugestaltung der Förderbedingungen für den Neubau unerlässlich sei und dass ein Bekenntnis zur nachhaltigen Holzverwendung entsprechende politische Weichenstellungen nach sich ziehen müsse.
„Hier gilt es insbesondere im Rahmen der Senkenziele für den LULUCF-Bereich nachzusteuern und die Klimaschutzpolitik vom Bau- über den Energiesektor bis hin zum Wald von Widersprüchen zu befreien, in ihrer Wechselwirkung zu erfassen und umzusetzen.“