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Die Waldbrandfläche hat sich in vielen Ländern Europas 2022 gegenüber dem Mittel der vorhergehenden 16 Jahre vervielfacht.
Die Waldbrandfläche hat sich in vielen Ländern Europas 2022 gegenüber dem Mittel der vorhergehenden 16 Jahre vervielfacht.

Immer mehr Waldbrände in Europa

02. Juni 2023
Eine Studie der britischen Statistikplattform UtilityBidder stellt fest, dass 2022 außerordentlich große Waldflächen durch Brände zerstört wurden. Ein Grund dafür sind häufigere heiße und trockene Wetterlagen.

Die Plattform hat eine Top 10 Rangliste der Länder erstellt, in denen die Waldbrandfläche besonders angestiegen ist. Auch Deutschland ist darunter, allerdings „nur“ auf Platz 8, mit einer Steigerungsrate der Waldbrandfläche 2022 von 929 % gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2006 bis 2021. In diesen Jahren betrug die mittlere jährlich Waldbrandfläche 417 ha. 2022 waren es knapp 4.300 ha.

Spitzenreiter Tschechische Republik

Spitzenreiter dieser Liste ist die Tschechische Republik mit einer Steigerung der Waldbrandfläche um fast 16.000 %, nämlich von erstaunlich niedrigen 9 ha pro Jahr 2006 bis 2021 auf über 1.400 ha im Jahr 2022. Man erinnert sich an den gewaltigen Waldbrand in der Böhmischen Schweiz, der später auch auf die Sächsische Schweiz übergriff. Wie die Sächsischen Neuesten Nachrichten dieser Tage melden, ist in der Tschechischen Republik jetzt ein Mann verhaftet worden, der diesen und weitere Brände gelegt haben soll. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Die größte Waldbrandfläche hat 2022 Rumänien mit knapp 150.000 ha verbucht. Das entspricht einer Steigerung von 944 % im Vergleich zu den vorher durchschnittlichen 14.300 ha jährlich.

Mehr Waldbrände in jüngster Zeit

Etwas genauer haben sich UtilityBidder die Situation in ihrem Heimatland Großbritannien angeschaut. Demnach fallen die drei Jahre mit den größten Waldbrandflächen während der letzten 12 Jahre in den Zeitraum seit 2018.

Spitzenreiter war 2019 mit 28.754 ha, gefolgt von 2022 mit 20.362 ha und 2018 mit 17.689 ha. Davor fiel in dieser Zeitreihe nur 2011 mit gut 17.000 ha auf.

Quelle: UtilityBidder
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