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Im Laub Buchenkrone Aufarbeitung
Die Aufarbeitung einer grünen Buchenkrone wie dieser ist erheblich aufwändiger und gefährlicher als bei einer unbelaubten Krone.

Im Laub – Früheinschlag in der Buche

31. August 2021

Alle Jahre wieder entbrennt die Diskussion um den frühen Laubholzeinschlag im Laub. Die Positionen dazu sind klar: Die Holzindustrie will sich frühzeitig Laubholzmengen sichern und lockt mit Frühlieferprämien. Die Waldbesitzer wollen das gerne annehmen. Die Suppe auslöffeln dürfen die Forstunternehmer, bei denen nur die Gefahr eines Unfalls, nicht aber das Einkommen steigt. Wir waren bei einem Einsatz dabei.

Ende Juli treffen wir uns mit Forstunternehmer Jakob Kiechle bei Sinzing nahe Regensburg. Bei dem Einsatz handelt es sich um eine Mischung aus Holzernte und Verkehrssicherung. Einige Buchen haben Trockenschäden oder Totäste in der Krone, andere drohen auf die unterhalb entlangführende Staatsstraße zu fallen.

Bäume nahe der Straße zieht Jakob Kiechle mit der Seilwinde nach oben zum Forstweg. Solche, die weiter oben am Hang stehen, werden normal gefällt. Gefährlich ist beides, erzählt Kiechle. Er führt mit seinem Team seit vier Jahren regelmäßig Sommereinschläge im Laubholz durch und berichtet uns von seinen Erfahrungen.

Schwere Kronen, schlechte Sicht

Zunächst einmal sind belaubte Kronen schwerer als unbelaubte im Winter, einerseits wegen der anhängenden Blattmasse, andererseits stehen die Bäume im Saft und wiegen allein deshalb mehr.

Aber auch die Baumansprache vor der Fällung ist erschwert bis unmöglich, im Laub sieht man weder Totäste noch den Kronenschwerpunkt. Auch die Aufarbeitung ist erheblich aufwändiger, denn neben der schlechten Sicht im Laub brechen die Äste weniger, weil sie flexibler sind als im Winter. Es ist also mehr zu schneiden.

Extreme Unfallgefahr

Holzmarktbedingt ist der Einschlag im Laub mittlerweile zur Regel geworden. Die SVLFG sagt, wegen der extremen Unfallgefahr in diesen Beständen ist Fachkunde auf höchsten Niveau und ein ständig verfügbarer Schlepper mit Seilwinde erforderlich. Wenn dem Risiko Rechnung getragen werden, könne man das gestalten. Das sei aber leider nicht der Fall.

Alle Details von unserem Besuch bei Jakob Kiechle, und was Vertreter aus Holzindustrie, dem Waldbesitz und vom Forstunternehmerverband zum Früheinschlag in der Buche sagen, lest Ihr in der aktuellen Forst & Technik 9/2021 oder in unserer Digitalausgabe.

Marc Kubatta-Große