Dies ist der erste Rückgang nach sechs Anstiegen in Folge. Treiber der Entwicklung waren deutlich pessimistischere Erwartungen. Die Unternehmen waren aber auch etwas weniger zufrieden mit ihren laufenden Geschäften. Die deutsche Wirtschaft blickt skeptisch auf den Sommer.
BIP unerwartet gesunken
Im gleichen Zusammenhang hat das Statistische Bundesamt dieser Tage mitgeteilt, dass die deutsche Wirtschaftsleitung im 1. Quartal 2023 überraschend gefallen ist. Eigentlich war man von einer stabilen Entwicklung ausgegangen.
Jetzt hat sich gegenüber dem 4. Quartal 2022 ein Minus von 0,3 % ergeben und zum 1. Quartal 2022 sogar ein Minus von 0,5 %. Damit ist das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale hintereinander gesunken. Noch Ende April war das Bundesamt für das 1. Quartal 2023 von einer unveränderten Wirtschaftsleitung gegenüber dem Vorquartal ausgegangen.
Industrie-Erwartungen stürzen ab
Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das ifo Geschäftsklima merklich verschlechtert. Insbesondere die Erwartungen stürzten ab. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im März 2022 nach Beginn des Krieges in der Ukraine. Die Verschlechterung der Erwartungen zieht sich nahezu durch alle Branchen. Auch die aktuelle Lage wurde weniger gut beurteilt. Der Auftragseingang ging zurück.
Im Dienstleistungssektor ist der Index nahezu unverändert geblieben. Die Unternehmen waren mit ihren laufenden Geschäften zufriedenerer. Sie blickten aber pessimistischer auf die kommenden Monate.
Lage in Großhandel und Bauhauptgewerbe verschlechtert
Im Handel ist der Index deutlich gefallen. Der Indikator zur aktuellen Lage drehte nach fünf Monaten wieder in den negativen Bereich. Zudem nahmen die skeptischen Stimmen bei den Erwartungen merklich zu. Insbesondere im Großhandel verschlechterte sich die Stimmung.
Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator gefallen. Dies war auf schlechtere Einschätzungen zur aktuellen Lage zurückzuführen. Die Erwartungen sind nahezu unverändert pessimistisch.