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Die Produktion von Holzpaletten in Deutschland ist 2022 geringfügig zurückgegangen, der Umsatz aufgrund der höheren Preise aber kräftig gestiegen.
Die Produktion von Holzpaletten in Deutschland ist 2022 geringfügig zurückgegangen, der Umsatz aufgrund der höheren Preise aber kräftig gestiegen.

Holzpaletten haben weiterhin Konjunktur

24. April 2023
Der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) meldet für 2022 weniger Holzpaletten, aber mehr Kisten und Kabeltrommeln aus Holz.

Die Lage am Markt für Holzverpackungen ist auch Indikator für Entwicklungen in der Binnen- und Exportkonjunktur. Die Produktions- und Außenhandelszahlen von Paletten, Kisten und Co. sind deshalb ein interessantes Wirtschaftsbarometer. Im vergangenen Jahr entwickelte sich der Markt uneinheitlich. Die Aussichten 2023 sind wechselhaft, wie der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) erläutert.

Weniger Paletten produziert

Angesichts gesamtwirtschaftlicher Turbulenzen im Zuge des Ukraine-Krieges haben die Hersteller von Holzverpackungen in Deutschland ein bewegtes Jahr hinter sich und schätzen die Aussichten im Jahresverlauf 2023 verhalten ein. Die Produktionstrends 2022 waren uneinheitlich.

Laut Statistischem Bundesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland gut 117 Mio. Paletten aus Holz produziert; das waren 2,3 % weniger als im Vorjahr. Mit knapp 120 Mio. Paletten war 2021 ein Allzeithoch markiert worden. Trotz Paletten-Produktionsrückgang erhöhte sich 2022 aber der Umsatz laut Statistischem Bundesamt binnen Jahresfrist um rund 24 % auf 1,69 Mrd. € allein in diesem Segment.

Die Explosion der Energiepreise, Lohnkosten und die Verteuerung von Vorprodukten seien zentrale Faktoren für Kostensteigerungen der Hersteller gewesen, die sich in Umsatzerhöhungen niederschlugen. Dies habe die Produzenten von Paletten, Kisten und Kabeltrommeln aus Holz gleichermaßen betroffen, erklärt HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner.

Mehr Kisten und Kabeltrommeln

So erhöhte sich 2022 laut Statistischem Bundesamt der Umsatz mit der Erzeugung von Kisten aus Holz und Holzwerkstoffen gegenüber dem Vorjahr um 17,1 % auf 575,9 Mio. €. Gleichzeitig legte der Absatz in diesem Segment um 4,8 % auf knapp 1,72 Mio. m3 zu. Noch stärker ging es mit dem Absatz an Kabeltrommeln bergauf. Deren Produktion kletterte gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Drittel auf gut 243.000 m3. Die 2022 noch stabile Nachfrage in der Bauwirtschaft und im Infrastrukturbereich haben diesen Markt gestützt.

Mit Blick auf das laufende Jahr zeigt sich der HPE-Geschäftsführer zurückhaltend. Die aktuellen Aussichten geben keinen Anlass zu übertriebenem Optimismus, sagte er mit Hinweis auf die eingetrübten Aussichten für die Baukonjunktur und die Teuerungsrate. Sorgen machen den Paletten- und Holzverpackungsherstellern auch eine neue Verpackungsverordnung und die Rohstoffversorgung. Es sei Aufgabe der Politik, eine gute Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz sicherzustellen, statt ständig weitere Flächen stillzulegen.

Importe und Exporte gesunken

Die Palettenimporte nach Deutschland gingen im Jahr 2022 bedingt durch die aktuelle politische Lage zurück, und zwar um knapp 11 % auf 70,1 Mio. Stück. Wertmäßig wurde hier aber ein Plus von 17,6 % auf 761,7 Mio. € verbucht. An erster Stelle der Importländer stand wie gewohnt Polen, dessen Lieferungen nach Deutschland um 7,2 % auf 28,2 Mio. Paletten abnahmen.

Die Palettenexporte Deutschlands sanken 2022 gegenüber dem Vorjahr laut Statistischem Bundesamt lediglich um 4,2 % auf 33,1 Mio. Stück. Auch hier vollzog sich eine gegenläufige Entwicklung. Denn wertmäßig erhöhte sich der Export um 30,0 % auf 463,3 Mio. €. Der Gesamtmarkt der in Deutschland benötigten Paletten belief sich somit auf 154 Mio. Stück.

Quelle: HPE