Holzmarkt in Norwegen

28. August 2021

Der allmähliche Anstieg der Nadelstammholzpreise in Norwegen seit dem zweiten Quartal des Jahres 2020 setzt sich abgesehen von einem vorübergehenden Einbruch im April auch im zweiten Quartal 2021 weiter fort. Laubstammholz hat sich Mitte des zweiten Quartals zunächst kräftig verteuert, um zu Quartalsende auf den niedrigsten Wert seit Februar 2020 zurückzufallen. Gleichzeitig waren die norwegischen Industrieholzpreise zunächst recht deutlich eingebrochen, um sich anschließend allmählich wieder zu erholen.

Verstärkt wurde der Preisknick beim Nadelstammholz durch die deutliche Aufwertung der Norwegischen Krone (NOK) gegenüber dem Euro (€). Dieser Entwicklung voraus ging ein fast drei Jahre anhaltender Anstieg der Nadelstammholzpreise, der Anfang 2019 zum Stillstand kam. Sowohl die Preise für Fichtenstammholz als auch die Preise für Kiefernstammholz sanken im ersten Quartal 2020 auf einen historischen Tiefpunkt, was aber maßgeblich durch die starke Änderung des Wechselkurses von NOK zu € bedingt war. Auch der aktuelle Preisanstieg wird durch den nun wieder rückläufigen Kurs der NOK gegenüber dem € verstärkt.

Kiefer notierte im Juni 2021 bei 50,60 €/Fm und Fichte bei 51,70 €/Fm. Gegenüber dem Vormonat errechnet sich bei Kiefer ein Plus von 2,8 %, bei Fichte von 6,5 %. Binnen Jahresfrist hat sich Kiefer kräftig um 22,6 % verteuert. Auch die Preise für Fichte stiegen um 23,8 %.

Seit Mitte 2019 pendeln die Laubstammholzpreise mit starken Schwankungen zwischen knapp 40 €/Fm und knapp 55 €/Fm, nachdem sie zwischen 2016 und Mitte 2017 zwischen knapp 30 €/Fm und ca. 35 €/Fm lagen und die folgenden zwei Jahre extremen Schwankungen unterlagen. Im Juni 2021 lag der Laubstammholzpreis bei 41,10 €/Fm. Ein Vorjahresvergleich ist aufgrund nicht verfügbarer Daten nicht möglich. Im Vergleich zum Mai 2021 ergibt sich ein Preisrückgang von 32 %.

Oft sind Preisänderungen durch Wechselkurse mehr oder weniger stark beeinflusst, im erstem Quartal 2020 wurde der durchaus deutliche Rückgang der Preise in Landeswährung durch die starke Änderung des Wechselkurses bekräftigt. Während der Referenzkurs für einen Euro im Dezember 2019 noch bei 10,04 NOK lag, stieg der Kurs für einen Euro nun auf 11,29 NOK. Dagegen ist der leichte Preisanstieg, der im vierten Quartal zu beobachten war, offenbar nicht auf das Wechselkursgeschehen zurückzuführen. Seit September 2020 war die NOK gegenüber dem Euro leicht aber stetig gestiegen. Im Verlauf des ersten Halbjahres 2021 ging die NOK gegenüber dem Euro abgesehen von einer kurzen aber heftigen Gegenbewegung im April wieder zurück.

Industrieholzpreise in Norwegen unterm Strich weiter gesunken

Im zweiten Quartal 2021 waren die norwegischen Industrieholzpreise zunächst recht deutlich eingebrochen, um sich anschließend allmählich wieder zu erholen, ohne jedoch das Niveau des ersten Quartals wieder zu erreichen. In der Landeswährung betrachtet fällt diese Entwicklung allerdings bei der Fichte etwas moderater aus während bei der Kiefer überhaupt keine Preisänderung stattfand und beim Laubholz tatsächlich sogar zunächst ein Preisanstieg vorlag.

Nach einem mehrere Jahre anhaltenden rückläufigen Trend war die Talfahrt der Preise für Nadelindustrieholz Anfang 2016 zunächst gestoppt. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Seitwärtsbewegung erkennbar, die bis Ende 2017 anhielt. Ab Januar 2018 legten die Preise bis zum Beginn des Jahres 2019 kontinuierlich zu, um dann bis ins erste Quartal 2020 stetig wieder zu sinken. Dieser Trend setzte sich nach einer kurzen Erholungsphase im zweiten Quartal 2020 bis ins erste Quartal 2021 fort.

Im Juni 2021 lagen die Preise für Kiefer bei 22,70 €/Fm, die für Fichte bei 23,10 €/Fm und die für Laubholz bei 25 €/Fm. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat errechnet sich für Kiefer ein Plus um 0,7 % und für Fichte um 1,9 %. Laubholz stieg dagegen um 4,6 %. Binnen Jahresfrist gingen die Preise für Kiefer um 26,2 % und für Fichte um 14,4 % zurück. Beim Laubholz betrug der Rückgang 1,5 %.

HMI/Quelle: Statistics Norway