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Als Reaktion auf den Klimawandel setzen die Bayerischen Staatsforsten ein Maßnahmenpaket um, in dessen Mittelpunkt der Waldumbau steht.
Holzpolter bei den Bayerischen Staatsforsten.
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Holzmarkt in Bayern

08. Oktober 2018

Das StMELF Bayern fasst im Bericht für das dritte Quartal 2018 Entwicklungen am Holzmarkt zusammen.

Die Nadelholz verarbeitenden Betriebe konnten bei sinkenden Einkaufspreisen für Stammholz gleichzeitig die Preise für ihre Produkte auf hohem Niveau halten und teilweise sogar leicht erhöhen. Die Absatzmärkte waren aufnahmefähig und die Versorgungslage aufgrund des hohen kalamitätsbedingten Überangebotes mehr als ausreichend. Die Versorgung mit Frischholz war in den allermeisten Fällen aufgrund von Rändelungshieben um vorhandene Käferlöcher ebenfalls in einem gewissen Maße hinlänglich.

Während zu Beginn des Quartals das Käferholzaufkommen in Bayern auf einem relativ normalen Niveau lag, stiegen die Zahlen ab August rasant an. Die anhaltende Trockenperiode über die Sommermonate und die zusätzliche extreme Hitzeperiode setzten den Wäldern im Freistaat zu.

Neben den bekannten Käferregionen der letzten Jahre mehrten sich die Meldungen von frischem Stehendbefall im Norden Bayerns. Die Mengen stiegen so rapide an, dass alle verfügbaren Ressourcen in die Käferholzaufarbeitung gelenkt wurden. Der normalerweise zum Ende des Quartals beginnende Laubholzeinschlag konnte deshalb in vielen Regionen nicht durchgeführt werden.

Das zum Ende des Quartals auftretende Sturmtief „Fabienne“ verursachte im Wald keine marktrelevanten Schäden.

Nadelstammholz

Die Situation am bayerischen Holzmarkt war angespannt wie schon lange nicht mehr. Die großen kalamitätsbedingten Holzmengen aus den von Sturm Friedericke betroffenen Bundesländern und die erheblichen Käferholzmengen aus dem benachbarten Ausland (vor allem aus der Tschechischen Republik) führten zu einer Überversorgung der bayerischen Sägewerke. Die Preise für frisches Fichtenholz haben in den letzten Monaten erneut leicht nachgegeben und betrugen für Abschnitte (FL B/C, 2b) zwischen 77 und 93 €/Fm frei Waldstraße. Zusätzlich wurden die Abschläge für Käferholz erhöht und lagen zwischen 15 und 25 €/Fm und vereinzelt auch bis 30 €/Fm. Im Sog der Fichte haben sich die Preise für Kiefer ebenfalls nach unten korrigiert und lagen für Abschnitte (FL B/C, 2b) zwischen 65 und 75 €/Fm.

Die Abfuhr der eingeschlagenen Hölzer erfolgte nur schleppend (mit wenigen Ausnahmen in Teilen Oberbayerns und Schwabens) und dauerte in manchen Regionen bis zu 12 Wochen nach Bereitstellung. Diese langen Wartezeiten führten teilweise zu erheblichen Qualitätseinbußen und verschärften zusätzlich die Waldschutzsituation, was zu vermehrten Polterspritzungen führte.

Um den Holzmarkt nicht zusätzlich mit Mehrmengen zu belasten, haben die BaySF ihren Frischholzeinschlag in den Sommermonaten um ca. 200.000 Fm deutlich reduziert und zusätzlich Hölzer in Nasslager transportiert.

Laubstammholz

Einige Abnehmer haben wiederholt Frühlieferprämien für frisches Buchenstammholz ausgerufen, die im günstigsten Fall (Lieferung bis Mitte August) ein Plus von 20 €/Fm bedeuteten und anschließend halbmonatig um 2 bis 3 €/Fm reduziert wurden. Die Nachfrage nach Buche war rege, konnte aber bedingt durch die in der Käferholzaufarbeitung gebundenen Kapazitäten nicht vollumfänglich bedient werden. Die Preise wurden dementsprechend im niedrigen einstelligen Bereich nach oben angepasst, was für Buchenstammholz (B 4+) eine Spanne zwischen 105 und 130 €/Fm frei Wald bedeutete.

Bei der Eiche konnten die Preise aufgrund der ungebrochenen Nachfrage ebenfalls leicht nach oben angepasst werden, was zu Preissteigerungen von teilweise bis zu 10 % führte. Auszahlungspreise für Eiche LB 5 von über 400 €/Fm sind hier die Folge.

Industrieholz

Papierholz aus dem Privatwald wurde zu den bis zum 31. Oktober gültigen Konditionen von 33,50 €/Rm Auszahlungspreis geliefert.

Die Nachfrage nach Laubindustrieholz ist im dritten Quartal 2018 stark gestiegen, was zu deutlichen Preiserhöhungen führte. Buche IL wurde zu Preisen von bis zu 50 €/Fm frei Wald gehandelt.

Red./Quelle: StMELF Bayern