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Benjamin Krug berichtete auf dem BdHG-Unternehmertag über Logistikprojekte bei HessenForst
Benjamin Krug berichtete auf dem BdHG-Unternehmertag über Logistikprojekte bei HessenForst

Holzlogistik bei HessenForst

05. Juni 2023
Auf dem BdHG-Unternehmertag am 3. Juni berichtete Benjamin Krug, Leiter Holzverkauf bei HessenForst, über die Holzlogistik im Landesbetrieb.
Die Kalamitätsjahre haben das Fichtenaufkommen in Hessen von 3 Mio. Fm auf 1,5 Mio. Fm jährlich halbiert. Aufgrund zu erwartender weiterer Kalamitäten sei zudem eine anhaltende Volatilität des Holzaufkommens zu erwarten.

Holz schneller aus dem Wald bekommen

Deshalb strebe man ähnlich wie in Bayern an, ein Netz von Holzlager- und Umschlagplätzen zu errichten. Mit ihrer Hilfe will man ein höheres Verkaufsvolumen erzielen, durch die Bündelung der Mengen die Verladung günstiger machen und durch die sofortige Abfuhr der Mengen aus dem Wald den Waldschutz verbessern. Für die Anlage solcher Lagerplätze müsse es Erleichterungen geben, forderte er. Sie scheitert oft an natur- oder wasserschutzrechtlichen Regelungen.
Bei der Bestückung der Lagerplätze habe man die Steuerung der Holzabfuhr selbst in der Hand, ansonsten sei man von der Logistik der Kunden abhängig. In diesem Zusammenhang brachte er eine Lockerung des Fahrverbots an Sonn- und Feiertagen ins Spiel, was ihm sofort Krirtik aus dem Publikum einbrachte: „Fahren Sie dann die Lkw, oder was?“

Frei-Werk-Lieferung

Darüber hinaus berichtete Krug über den Stand der Dinge bei der möglichen Einführung von Frei-Werk-Lieferungen bei HessenForst. Derzeit laufe diesbezüglich nur ein Versuch, aber noch 2023 solle final über die Einführung entschieden werden.
Man wolle sich auf Prioritätsforstämter konzentrieren, in denen die Fichte perspektivisch erhalten werden kann, also vor allem in den Hochlagen von Westerwald und Taunus. Dort sollen dann die Holzmengen beschleunigt aus dem Wald gefahren werden. Gleichzeitig will HessenForst damit die Kundenbindung stärken.
Die Transportleistungen sollen per Ausschreibung vergeben werden. Auf die Frage, warum das nötig sei, wenn diese in Bayern nicht auf diese Weise vergeben werden, verwies Krug auf das Hessische Vergabe- und Tarifgesetz, welches das vorschreibe. Die BdHG will den Sachverhalt prüfen.
M. Kubatta-Große