Für das gesamte Jahr 2022 weist der Betriebsvergleich des Gesamtverbands Deutscher Holzhandel (GD Holz) einen Umsatzanstieg von 5,6 % auf. Die Mehrheit der Teilnehmer am monatlichen Betriebsvergleich gibt allerdings an, dass die Umsatzzuwächse durch Preiswirkungen erzielt worden sind und nur in geringerem Umfang durch mehr Absatz.
Holzwerkstoffe waren Zugpferde
Am deutlichsten war der Umsatzanstieg in den Sortimenten Plattenwerkstoffe mit 11 % und Ausbauprodukte (ohne Fußböden) mit 16 % zu verzeichnen.
Auch andere Sortimente konnten einen Umsatzanstieg verzeichnen wie Fußböden 4% und Bauelemente 9%.
Zwei Sortimente, liegen etwa auf Vorjahresniveau oder darunter, das waren Schnittholz mit +0,5 % und Holz im Garten bei - 2 %.
Großhandel im Plus, Einzelhandel im Minus
Deutliche Unterschiede sind auch in der Umsatzentwicklung der Vertriebswege über den Holzgroßhandel und den Holzeinzelhandel ersichtlich. Die Umsätze im Holzgroßhandel sind um 5 % gestiegen.
Die Sortimente des Holzeinzelhandels waren weniger von Preisanstiegen betroffen, daher ist der Umsatz im Einzelhandel um 2022 mit - 5 % rückläufig.
Hoffnung auf Gartensaison
Die Erwartungen der Teilnehmer am Betriebsvergleich bezüglich der Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2023 sind im Großhandel sehr zurückhaltend. So erwartet die Mehrheit (63%) geringere Umsatzentwicklungen als 2022.
Noch deutlicher wird diese Frage bei den Teilnehmern im Einzelhandel beantwortet. 80 % erwarten geringere Umsatzentwicklungen als 2022. Für den Holzeinzelhandel von entscheidender Bedeutung wird der Start des Gartenholzsortimentes im Frühling sein.
Erwartungen für 2023 mäßig
Den im Betriebsvergleich abgebildeten Gesamteindruck teilt auch der GD Holz Vorstand, der sich in der vergangenen Woche zu einer ersten Vorstandssitzung 2023 in München traf.
„Der Holzhandel schaut insgesamt auf ein durchaus positives Jahr 2022 zurück; die Erwartungen für 2023 sind mäßig, das gilt insbesondere für den Holzeinzelhandel. Die anhaltend hohen Energiepreise, die hohe Inflation und Bauzinsen werden die Bauwirtschaft und damit den deutschen Holzhandel belasten“, so Thomas Goebel, Geschäftsführer GD Holz.
Innenausbau und öffentlicher Bau werden positiver gesehen. Der aktuell hohe Überhang an Baugenehmigungen im Wohnungsbau wird voraussichtlich ab 2024 für weitere Impulse sorgen.