Holzbearbeitungsmaschinen: Aussichten ungewiss

14. November 2020

Nach 10 langen Jahres des Wachstums kommen die Umsatzhöhenflüge für die Holzbearbeitungsmaschinen-Branche im laufenden Jahr zu einem Ende. Neben der sich bereits 2019 angedeuteten konjunkturellen Abkühlung kommt die Corona-Pandemie als deutliche Bremse hinzu.

Bis September 2020 stehen rund 20 % weniger Aufträge in den Büchern der deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen als noch im Vorjahr. Abnehmerbranchen, die sich auch zuvor im konjunkturellen Abschwung befanden, hat die Pandemie einen zusätzlichen Dämpfer gegeben. Einige Kundensegmente wie das Handwerk, die Sägeindustrie und Weiterverarbeiter im baunahen Bereich investieren aber nach wie vor, trotz Corona.

Minus 15 % Produktion 2020

Allein die Corona-Pandemie bietet ein erhebliches Potenzial an Unsicherheit für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Dazu gesellen sich die unkalkulierbaren Risiken des nahenden Brexits, sowie zunehmende Handelsrestriktionen, die dem exportorientierten Maschinenbau zu schaffen machen. In Summe rechnet der Fachverband im laufenden Jahr mit einem Produktions-Minus von 15 %. Neben dem Bestellrückgang wirken sich auch Reisebeschränkungen negativ aus, da sich Montagen und Kundenservice erheblich verzögern.

2021 leichte Erholung erwartet

Für 2021 geht der Fachverband bei allen Einschränkungen, die derzeit zur Aussagekraft einer Prognose gemacht werden müssen, von einer leichten Erholung mit einem Plus von 3 % aus. Das Niveau bleibt damit deutlich unter dem der Vorjahre. Eine substanzielle Verbesserung sei auf absehbare Zeit nicht zu erwarten, den Tiefpunkt habe man aber wohl durchschritten. Die Zahl der Anfragen mit konkreten Investitionsplänen sei inzwischen wieder deutlich gestiegen, jedoch bremse die Unsicherheit weiterhin viele Entscheidungen.

Außenhandel mit Einbußen

In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres verringerte sich der Exportwert der deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen gegenüber dem Vorjahr um 15 % auf 1,3 Milliarden Euro. Unter den Top-10 Exportdestinationen konnten lediglich Österreich, Brasilien und Litauen zulegen. Die zwei wichtigsten Einzelmärkte China und die USA haben mit einem Minus von 18 % bzw. 42 % überdurchschnittlich verloren. Für China seien aber wieder erfreuliche Signale erkennbar.

Die deutschen Importe haben sich im gleichen Zeitraum um 7 % auf 360 Millionen Euro verringert. Lediglich China konnte mit einem Plus von 11 % auf 114 Mio. € zulegen.

VDMA/Red.