Image
Bundesbauministerin Klara Geywitz bei ihrer Rede auf dem Deutschen Holzbau Kongress, in der sie für den seriellen Holzbau warb
Bundesbauministerin Klara Geywitz bei ihrer Rede auf dem Deutschen Holzbau Kongress, in der sie für den seriellen Holzbau warb

Holzbaukongress: Geywitz und Özdemir werben für Holz

11. Juli 2023
Auf dem 4. Deutschen Holzbau Kongress warben Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir für den seriellen Holzbau.
Die technischen Lösungen für ein starkes Wachstum des Holzbaus in die Höhe und in die Breite sind vorhanden. Jetzt gilt es, den in der Holzbauinitiative der Bundesregierung untermauerten politischen Willen auch in ganz konkrete Unterstützung münden zu lassen. Das sei beim 4. Deutschen Holzbau Kongress (DHK) in Berlin deutlich geworden, erklärt der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH).

Holz in die Stadt holen

Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeslandwirtschfatsminister Cem Özdemir nutzten die Gelegenheit, um für den seriellen Holzbau zu werben. Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) ist einer der ideellen Träger des Kongresses und mahnt eine engere Zusammenarbeit von Bund und Ländern an.
Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen in der Bauwirtschaft habe Aufbruchstimmung bei der vierten Auflage des Holzbau Kongresses am 4./5. Juli im Berliner Hotel MOA geherrscht. Unter dem Motto „Bauen mit Holz im urbanen Raum” machten Vertreter aus Wissenschaft, Unternehmen, Politik und Denkfabriken deutlich, worauf es jetzt ankommt: Den klimafreundlichen Roh- und Baustoff Holz gerade auch in Ballungsräumen in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte zur Linderung der Wohnungsnot und zur Verbesserung der Klimabilanz im Gebäudesektor zum Zuge kommen lassen.

Häuser produzieren statt bauen

Von einer Erfolgsgeschichte des Holzbaus sprach Prof. Heinrich Köster, Präsident der Technischen Hochschule Rosenheim auf dem Kongress in seiner Funktion als Präsident des Forums Holzbau. „Für die Zukunft des Bauens benötigen wir den Holzbau”, sagte Köster.
Er sieht auch angesichts der Chancen des seriellen Bauens einen Paradigmenwechsel. „Häuser werden nicht mehr gebaut, sondern produziert”, erklärte Köster. Getragen sieht er das Wachstum der Branche nicht zuletzt durch Leichtbauprodukte auf Holz- und Holzwerkstoffbasis.

Regierung will Holzbau fördern

Politisch bekomme die Branche Rückenwind mit der vor zwei Wochen von der Bundesregierung im Kabinett beschlossenen Holzbauinitiative. Dazu stellte Bundesbauministerin Clara Geywitz fest: „Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der CO2 speichert, in Deutschland vielfach regional bezogen wird und auf kurzen Transportwegen zur Baustelle gebracht werden kann. Große Wohnungsbauprojekte entstehen heute mit Holz.“
In Metropolen mit akutem Wohnraummangel könne man bis zu drei Stockwerke auf bestehende Bauten setzen und Dächer deutschlandweit mit Holz ausbauen. Noch immer gebe es Vorbehalte, wie z.B. mit Blick auf den Brandschutz, die unbegründet seien. Diesen Vorbehalten wolle die Regierung mit Forschung begegnen und dafür werben, dem Baustoff Holz einen größeren Stellenwert einzuräumen.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ergänzte: „Holzbau ist angewandter Klimaschutz!“ Nun gelte es, die Rohstoffversorgung aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu sichern und das Thema Holzbau durch eine entsprechende Fachkräfteförderung bei Architekten und Planern stärker zu etablieren.

Hemmnisse beseitigen

Image
Deutscher Holzbau Kongress 2023
In der Ausstellung des Deutschen Holzbau Kongresses (v.l.n.r.): DHWR-Präsident Erwin Taglieber, HDH-Hauptgeschäftsführer Denny Ohnesorge, Bundesbauministerin Klara Geywitz und der Präsident des Forums Holzbau, Prof. Heinrich Köster.

Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie begrüßt die vom Bundeskabinett beschlossene Holzbauinitiative. Aus Sicht von HDH-Hauptgeschäftsführer Denny Ohnesorge nimmt das unter Federführung der Ministerien von Klara Geywitz und Cem Özdemir entstandene Strategiepapier Kernanliegen für einen nachhaltigen und beschleunigten Gewinn von Marktanteilen für das Klimafreundliche Bauen mit Holz auf.

„Die technischen Lösungen sind da. Nun gilt es, diese bei Planenden, Architektinnen und Architekten und Bauherren noch viel stärker bekannt zu machen”, sagte Ohnesorge mit Blick auf den nötigen Wissenstransfer in der Fläche, ein Punkt, der in der Initiative betont wird.
Aber auch die Politik sieht Ohnesorge am Zuge: „Ein großes Hemmnis sind nach wie vor die in der Verantwortung der Bundesländer liegenden baurechtlichen Rahmenbedingungen. Die Bundesinitiative kann daher ihre volle Wirkung nur entfalten, wenn es gelingt, aus der Bundesstrategie eine gemeinsame Initiative aus Bund und Ländern zu entwickeln”, betonte er. Der Bund habe den Impuls gegeben; könne aber zugleich von den Erfahrungen in den Regionen profitieren.
Quelle: HDH