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Forscher der University of British Columbia haben aus Zellulose einen biologisch abbaubaren „Kunststoff“ entwickelt. Dieser wird angeblich in der Erde innerhalb von drei Wochen biologisch abgebaut.
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Holzbasierte Alternative zu Einwegplastik

08. Oktober 2022

Dr. Feng Jiang, Forscher an der University of British Columbia (UBC) hat einen Zellulosefilm entwickelt, der wie Kunststoff aussieht und sich wie Kunststoff verhält – aber biologisch abbaubar ist.

Das Verfahren von Dr. Jiang löst Holzfasern, die aus Waldabfällen gewonnen wurden, in einer Lösung aus kaltem Natriumhydroxid auf. Das Natriumhydroxid wird abgetrennt und wieder verwendet. Das Ergebnis ist ein durchscheinender, stabiler und wasserfester Film.

Auch andere Forscher haben zuvor Zellulosefolien entwickelt. Das UBC-Projekt – finanziert vom Ministerium für Wälder, Land, natürliche Ressourcen und ländliche Entwicklung – ist laut der UBC jedoch das erste, das mit nur geringen Mengen an Energie und Chemikalien bei der Herstellung auskommt.

Kompostierbare Folie aus Holz

Wie herkömmlicher Kunststoff könne die Folie zu Kaffeepackungen oder Chipstüten, Beuteln für Müsli oder gefrorenes Obst oder Schutzfolie wie Luftpolsterfolie oder Umschlägen verarbeitet werden.

Der Unterschied bestehe darin, dass die Zellulosefolie am Ende ihres Lebenszyklus in der Erde oder einer Biotonne vergraben werden kann, wo sie innerhalb von drei Wochen abgebaut wird.

Lösung des Plastikmüllproblems?

Da bestimmte Kunststoffe bis zu einer Million Jahre brauchen, um sich zu zersetzen, ist Einwegkunststoff eine massive Umweltverschmutzungsquelle und verbraucht bei der Herstellung auch erhebliche Mengen an giftigen Chemikalien.

Dr. Jiang und sein Team hoffen, ihre Folie innerhalb weniger Jahre auf den Markt bringen zu können, um eine umweltfreundliche Alternative anzubieten, die eine neue Verwendungsmöglichkeit für Waldnebenprodukte bietet.

Quelle: UBC