Bei Uslar errichten Gesellen derzeit ein Tiny-Blockhaus aus Fichten von den Niedersächsischen Landesforsten (NLF). Die 27 für den Bau benötigten, 100 Jahre alten Stämme kamen aus dem Forstamt Dassel und wurden im Februar als Maßnahme für den Waldumbau geerntet. Die Forstleute hoffen nun auf Nachfolgeprojekte, um Nadelholz, das im Zuge des Waldumbaus gewonnen wird, als Baustoff regional vermarkten zu können.
Bauqualität trifft Nachhaltigkeit
Das besondere Handwerk hat Wandergeselle und Bauingenieur Felix Erhardt bei einem Lehrgang über Blockhausbau im Schwarzwald gelernt. Die in Uslar gebaute Tiny-Haus-Variante ist nun sein Pilotprojekt. Dafür hatte er 14-18 m lange Stämme mit einem Durchmesser von mindestens 30 cm gesucht.
Das Forstamt hat ihm daraufhin Fichte angeboten. „Die Nadelbäume sind langsam und gleichmäßig gewachsen“, so Erhardt. Unterstützt wird er beim Bau von seinem Kollegen Christoph Rester. Das Besondere: Die beiden bauen das Blockhaus ohne Nägel, Schrauben oder Dübel.

Pro Tag verbauen die beiden Männer so zwei Stämme. „Wir sind reisende Handwerksgesellen. Nach Fertigstellung wollen wir das Objekt feilbieten, das heißt auf interessierte Käufer zugehen und anbieten“, so Felix Erhardt. Bis Ende Juli soll das Haus dafür fertig sein, dann geht es für Erhardt und Rester weiter zum nächsten Blockhaus-Projekt in einem anderen Waldgebiet. Künftig möchte er seine Projektdimensionen vergrößern und nachhaltige Einfamilienhäuser im Blockhausstil bauen.