Beim Besuch der Hackerhersteller auf der Elmia Wood kam es mehr als einmal vor, dass ein auf den Stand schleichender Mitarbeiter seinem Chef zuraunte: „Ich hab die Hackschnitzel von den anderen verglichen. Wir haben die Besten!“ Dessen sind sich die Hackerhersteller mittlerweile bewusst: Es geht um die Herstellung eines Qualitätsprodukts mit definierten Eigenschaften. Forst & Technik hat sich angesehen, wie die Firmen das Thema angehen.
Albach hat bei seinem selbstfahrenden Hacker Diamant 2000 die Hack- und Auswurfeinheit umfänglich überarbeitet. Der Hackrotor ist als offene Trommel gestaltet, um den Materialfluss unter den Messern zu optimieren. Der neue Rotor verfügt über wechselbare Messerträger, die es erlauben, den Schneidwinkel zu verändern. Im Ergebnis kann der Diamant Hackschnitzel bis 60 mm Größe produzieren. Vorher lag die Obergrenze bei 38 mm. So große Hackschnitzel werden vor allem von Holzvergaseranlagen nachgefragt. Das kleinste Sortiment liegt bei 12 mm.
Das neue Auswurfgebläse des Albach soll 40 % weniger Energie benötigen. Möglich wird das durch eine mitlaufende Seitenwand. Bislang war der Beschleuniger zu beiden Seiten offen. Die starke Reibung der Hackschnitzel an der Gehäuseaußenwand verbrauchte Kraft und bedeutete unerwünschte Nachzerkleinerung. Diese Reibungsverluste werden durch die mitlaufende Wand vollständig eliminiert. Die Seite, von der die Hackschnitzel zugeführt werden, muss logischerweise offen bleiben. Ein mitlaufender Ring am äußeren Rand minimiert aber auch hier die Reibung. Durch die Zentrifugalkraft nach außen gedrückt, werden die Schnitzel fast wie in Taschen weitertransportiert. Zusätzlich zu den sechs Hauptschaufeln sorgen sechs Zwischenblätter für einen effizienten Austrag.
Schließlich hat Albach auch den Auswurfturm überarbeitet. Die Prallwand innen ist nun durchgehend mit einem extrem strapazierfähigen Kunststoff beschichtet. Vorher konnten einzelne Metallkanten für Hackschnitzelbrüche sorgen. Durch das neue Konzept werden Bruch und Feinanteil minimiert. Nebenbei ist der Turm höher und länger geworden. Seine Querschnittsfläche ist um 31 % gewachsen, was gut 20 % mehr Durchsatz ermöglichen soll.
Der Blick unter die Haube der neuen Kon- struktion wurde neugierigen Konkurrenten auf der Messe allerdings nicht gewährt …
Hacker-Trucks
Erjo aus Schweden hat den neuen Hackertruck 9/93 B LR vorgestellt. Der Hacker 9/93 ist auf einem Volvo-Fahrgestell montiert, wird aber nicht über diesen angetrieben, sondern hat seinen eigenen 550 PS starken Motor dabei. Der Einzug des Hackers ist 93 × 65 cm groß, die Hacktrommel hat einen Durchmesser von 90 cm.
Soweit der Standard. Das Besondere an diesem Hackertruck ist jedoch der 3D Op-Rator, eine kameragestützte Ladehilfe, deren Bild der Maschinenführer auf einen Bildschirm am Beifahrersitz übertragen bekommt. Vom Sozius aus wird auch der Kran gesteuert. Das Ganze erinnert entfernt an das Hiab-System, hat aber keine 3D-Brille. Die zwei Kameras für den 3D-Effekt sind auf einem Mast an der Kransäule montiert und haben so die Kranspitze immer im Blick. Ein blauer Punkt im Bild markiert die Vertikalposition der Kranspitze über dem Boden. Auch die Höhe der Kranspitze über dem Boden wird angezeigt.
Neu ist auch der Kippmechanismus des Containers Erjo 7/65B RC, der auf einem Forwarder John Deere 810 zu sehen war. Die Montage auf dem Forwarder ermöglicht das Hacken direkt in der Rückegasse. Beim seitlichen Kippen wird der Container zusätzlich zur Seite verschoben, sodass die Ladung, etwa 13 m3, bequem in einen Container an der Waldstraße überladen werden kann.
Jenz hat die vielfältigen Möglichkeiten des Aufbaus im Cobra-Konzept gezeigt. Die Neuerungen wurden eher am Rande erwähnt. So bietet Jenz seinen Kunden jetzt auch die Möglichkeit, ihre Hacker auf einen Volvo-Lkw aufzubauen. Standardmäßig basieren die Chippertrucks auf MAN-Lkw. Wenn der Kunde einen Volvo will, muss er das Basisfahrzeug selbst bestellen. Bisher hat Jenz zwei Volvo-Aufbauten realisiert.
Noch in der Entwicklung befindet sich die Easy-2-Steuerung, die auf der Elmia Wood erstmalig vorgestellt wurde. Sie beinhaltet eine vereinfachte Bedienung, automatische Aufbaufunktionen und eine Funktion für das Umsetzen entlang der Straße. Dabei werden die Stützen angehoben, so dass der Hacker zur nächsten Arbeitsstelle fahren kann. Die Steuerung befindet sich im erweiterten Feldversuch und ist nur für Cobra-Maschinen verfügbar.
Auch Jenz hat unlängst ein neues Rotorkonzept entworfen. Die geschlossene H1-Trommel besitzt sechs versetzte Messer, die einen Schnitt pro Umdrehung machen. Sie hat auswechselbare Abweiser, mit denen sich der Vorgriff der Messer von 20 auf 30 mm verstellen lässt. Diese Bauweise wurde von Jenz im vergangenen Herbst eingeführt mit dem erklärten Ziel der Verringerung des Feinanteils im Hackgut.
Als Konzeptfahrzeug hatte Jenz auf der Messe in Schweden seinen Cobra Demo-Truck ausgestellt. Er ist ein multifunktional einsetzbarer Lkw, der mit dem charakteristischen drehbaren Führerhaus auch in der Landwirtschaft eingesetzt werden könnte.
Der beeindruckende Hackertruck Vican von Eschlböck auf der Basis eines Volvo FH 750 ist an sich nichts Neues. Die auf der Elmia ausgestellte Maschine war allerdings neben dem Starkholzspalter Spaltbiber auch mit einem hydraulisch angetriebenen Vario-Gebläse ausgestattet. Letzteres ist eine Neuentwicklung bei Eschlböck und reagiert aktiv auf die Menge Hackschnitzel, die jeweils zugeführt wird. Statt eines Gebläses ist der Austrag auch über ein Förderband möglich. Dieser zweite Vican dient aktuell als Vorführmaschine. Das erste Exemplar war bereits auf der KWF-Tagung und der FinnMetko zu sehen und wurde nach Estland verkauft.
Lediglich angekündigt wurde in Schweden der Biber 2, der das Eschlböck-Programm nach unten abrundet. Der kleine, auf einem Hänger montierte Hacker wird per Hand beschickt und über die Zapfwelle oder durch ein Dieselaggregat angetrieben. Er war wenige Tage später auf der Demopark zu sehen, die Mitte Juni in Eisenach stattfand.
Anhänge-Hacker
Wellink Caesar aus den Niederlanden hat mit dem Dutch Dragon EC 10045 einen leistungsstarken Hacker-Anhänger gezeigt. Das Hackaggregat wird eigentlich auf den Hackertrucks von Dutch Dragon eingesetzt und hat eine Trommel von 1 m Durchmesser. Die Zuführung ist 100 × 45 cm groß. Mit der Montage des starken Hackers auf einen Hänger will Dutch Dragon das Spektrum für Lohnunternehmer erweitern, die einen großen Traktor haben, aber sich keinen Hackertruck anschaffen wollen. Der Schlepper, dessen Zapfwelle den Hacker antreibt, sollte laut Dutch Dragon mindestens 300 PS haben. Vom EC 10045 wurden bisher zwei Stück verkauft. Der dritte war auf der Elmia Wood zu sehen.
Nicht ganz so neu ist der Hacker-Anhänger EC 9045, der eine Zuführung von 90 × 45 cm und eine 80 cm dicke Hacktrommel hat. Er wird über die Zapfwelle eines mindestens 150 PS stake Schleppers angetrieben. Beide Hackerhänger sind modular aufgebaut und können mit einem Hackschnitzelcontainer kombiniert werden.
Der niederländische Anbieter Ufkes hat seinen Hacker Greentec 962 vorgestellt. Er hat gegenüber den Vorgängermodellen eine neue Hacktrommel mit einem 4 cm dicken Stahlmantel. Dadurch ist einerseits das Gewicht des Rotors von 1,1 auf 1,5 t gestiegen. Zugleich liegt dieses Gewicht weit außen. Beides erhöht die Schwungmasse der Trommel. Die Einzugswalzen liegen sehr nah vor der Trommel. Dadurch sollen sie das Holz immer fest im Griff haben, auch um die Hackschnitzelqualität zu verbessern. Die Hackmesser haben einen Vorgriff von maximal 4 cm. So können große Hackschnitzel produziert werden. Der Antrieb des Hackers erfolgt über eine Zapfwelle oder über einen eigenen 600-PS-Motor. Bislang hatte das stärkste verfügbare Aggregat 450 PS. Den Hacker gibt es als Hänger- oder als Truckversion, die Ufkes neuerdings auch als Komplettpaket anbietet. Bislang musste der Kunde den Lkw beistellen.
Neu bei Bruks ist der 806 PT Trailer. Diesen Hacker gab es bislang nur als Truck- oder Forwarderaufbau. Mit der neuen Variante reagiere man auf geänderte Käuferinteressen, heißt es bei Bruks. Angetrieben wird der Hacker über die Zapfwelle. Der Schlepper sollte zwischen 280 und 400 PS haben. Die Einzugsöffnung des Hackers misst 85 × 72 cm, die Trommel hat einen Durchmesser von 80 cm. Die maximale Stammstärke für Nadelholz beträgt 50 cm, die für Laubholz 40 cm. Die Stundenleistung wird mit 50 bis maximal 120 m³ angegeben.
Die finnische Firma Kesla hat eine verbesserte Version ihres Hacktrailers C 645 vorgestellt. Laut Kesla ist die Bauweise kompakter und der Beschleuniger wurde durch eine Überarbeitung der Auswurfschaufeln verbessert. Der Hackertruck C 860 bekam einen neuen, offenen Hackrotor für eine verbesserte Hackschnitzelqualität. Die obere Zuführrolle hat ein verdoppeltes Drehmoment. So soll die Materialzuführung konstanter und dadurch ebenfalls die Hackschnitzelqualität verbessert werden.
Großhacker
Der US-Hersteller Peterson hat seinen neuen Trommelhacker 3310 mit Kettenlaufwerk vorgestellt. Der Hacker wird von einem 540 PS starken Caterpillar-Motor angetrieben und ist auch als Truckversion erhältlich. Der Hacker hat zwei Optionen für den Rotor, mit vier oder mit acht Messersitzen. Mit dem Acht-Messer-Rotor werden Mikrohackschnitzel produziert. Die ausgestellte Maschine war so kompakt, dass sie in einem Seecontainer verschifft werden kann. Hauptmärkte für Peterson sind bislang Korea, Australien und Südamerika. Jetzt ist Skandinavien als neuer Zielmarkt dazugekommen. Die Leistung des Hackers gibt Peterson mit 60 bis 100 t/Std. an. Ein Prototyp läuft in den USA, die Maschine auf der Elmia war die Nummer zwei.
Ebenfalls aus den USA stammt die Firma Vermeer, die den neuen Trommelhacker WC 2500 TX dabei hatte. Der Hacker wird von einem 600 PS starken Tier-4-final-Cummins angetrieben und läuft ebenfalls auf Ketten. Je nach eingesetzter Hacktrommel produziert er Mikro- und normalgroße Hackschnitzel bis 3 cm. Wird länger als 30 s nicht gehackt, senkt die Elektronik die Motordrehzahl auf 1 400 U/min. ab. Sobald sich die Einzugsrolle wieder hebt, wird der Rotor wieder hochgefahren. Vermeer gibt die Leistung des WC 2500 TX mit 120 bis 140 m³/Std. an.
Nicht wirklich etwas Neues gab es bei dem zu Terex gehörigen Hersteller CBI. Alle Maschinen werden standardmäßig mit Tier-4-Motoren ausgerüstet. Immerhin gab es eine Ankündigung: man wolle anfangen, Hackertrucks als Komplettpaket anzubieten. Bislang müssen CBI-Kunden Lkw und Kran selbst beistellen.
Die Jungs fürs Grobe
Während es bei Hackern zunehmend darum geht, ein definiertes Produkt herzustellen, sind wir bei Schreddern und Hammermühlen in der Abteilung „Großes und Sperriges klein machen“. Die deutschen und österreichischen Hersteller kombinieren das mit Siebtechnik.
Im Gegensatz zur Elmia Wood 2013, als Peterson ein 1 000 PS starkes Schredder-Monstrum ausgestellt hatte, das sich nach Angaben des Unternehmens dennoch in Skandinavien verkaufen ließ, kam der US-Hersteller diesmal mit geradezu zierlichen 765 PS daher. Das kleinste Grinder-Modell von Peterson, der 2710D bringt es auf eine Stundenleistung von 95 t und ist mit einem 540 PS starken Tier 4 oder wie ausgestellt mit einem 765 PS starken Tier-2-Motor erhältlich. Die Einlassöffnung misst 153 × 81 cm, ist also für extrem sperriges Material wie Wurzelstöcke geeignet.
Für grobe Arbeiten hat Morbark die Hammermühle 3400 XT Wood Hog konstruiert. Der Motor hat je nach Ausführung 540 bis 800 PS. Das ausgestellte Modell verfügte über 765 PS. Die obere Einzugswalze hat einen Durchmesser von 86 cm, der Einzug ist 145 × 96 cm groß. Die Leistung gibt Morbark mit 80 t/Std. an.
Sowohl Doppstadt als auch Komptech hatten in Sachen Schredder Altbekanntes dabei: Doppstadt den DW-3060, Komptech den Crambo 5200. Neu bei beiden war die Kombination der Schredder mit Siebanlagen mit Rückführung. Das zerkleinerte Material wird direkt auf das Sieb gefördert. Das heißt bei Doppstadt „HS 800 Selector, Star Screen“ und bei Komptech „Multistar One“. Beides sind Sternrollensiebe. Das Material wird über Rollen weitertransportiert. Was klein genug ist, um durchzufallen, ist fertig. Was zu groß ist, wird direkt in den Schredder zurückbefördert und noch einmal bearbeitet. Durch eine Veränderung der Drehzahl wird die Grenzkorngröße beeinflusst, sodass der Nutzer definieren kann, ab welchem Maß noch einmal zerkleinert werden muss. Beide Siebe sind als Hakenliftcontainer ausgelegt und können auf diese Weise einfach transportiert werden. Der Hydraulikanschluss erfolgt bei beiden über die vorgeschaltete Maschine. Der Strom kann ebenfalls vom Schredder oder aus dem Netz gezapft werden.